25.11.2014

Bunter Kreis Lingen erfolgreich erneut Re-Akkredetiert

Im September 2014 wurde der Bunte Kreis Lingen am Bonifatius Hospital Lingen im Rahmen eines Audits erneut reakkredetiert. Der Auditor, Dr.Lang, bezeichnete die Arbeit des Bunten Kreises Lingen als vorbildlich und hochprofessionell und zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen.

Im Jahr 2007 wurde der Bunte Kreis Lingen nach dem Modell „Bunter Kreis“ im Bonifatius Hospital zunächst als Projekt gegründet und hat sich seither in der Betreuung von Familien mit chronisch- und schwerstkranken Kindern als feste Einrichtung etabliert. Für die gute Arbeit und das Engagement wurde der Bunte Kreis Lingen 2012 für den vom Katholischen Krankenhausverband ausgelobten Sozialpreis „Initiativ für mehr Gesundheit“ nominiert.

„Nachsorge nach Modell Bunter Kreis“ ist in der Kinderheilkunde mittlerweile ein fester Begriff. Ausgangspunkt dafür war der Bunte Kreis Augsburg, der seit 1991, aus der praktischen Arbeit heraus, die Begleitung schwerst- und chronisch kranker Kinder und ihrer Familien entwickelt hat. Bis heute ist der Bunte Kreis Augsburg das modellhafte Vorbild für weitere Einrichtungen. Mittlerweile tragen über 80 Einrichtungen in ganz Deutschland dazu bei, die Nachsorge entsprechend den regionalen Gegebenheiten anzubieten und weiterzuentwickeln.
Der Bunte Kreis Lingen betreut jährlich ca. 25 Familien in der Klinik und anschließend im häuslichen Umfeld. Zum Einzugsgebiet gehört die Stadt Lingen, das südliche Emsland, die Grafschaft Bentheim sowie das nordwestliche Osnabrücker Land.

Betreut werden schwerst-, krebs- und chronisch kranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Der medizinische Fortschritt ermöglicht in Deutschland immer mehr Kindern eine Heilung, eine Leben mit Krankheit oder die Verlängerung des Lebens. Extrem zu früh geborene Kinder überleben, Kindern mit vielfältigen Behinderungen kann geholfen werden, Kinder mit fortschreitenden Erkrankungen erreichen das Erwachsenenalter. Trotz abnehmender Geburtenzahlen der letzen Jahre haben diese Erfolge dazu geführt, dass die Zahl der Kinder mit erhöhtem Versorgungsbedarf zunimmt.

Obwohl die Patienten stationär in Kliniken, Reha-Zentren oder Spezialeinrichtungen medizinisch umfassend versorgt werden, fallen viele nach der Entlassung in ein Versorgungsloch. Der Übergang von der High-Tech Versorgung der Klinik ins heimische Kinderzimmer stellt die Patienten und ihre Familien oft vor nahezu unüberwindbare Hürden. Sie müssen die vielfältigen, teils sehr komplizierten Therapien verstehen und im Alltag integrieren. Sie müssen das Leben aller Familienmitglieder (Beruf, Schule, Freizeit) neu organisieren und sich mit einer zunehmenden Bürokratie und sparsamen Kostenträgern auseinandersetzen. Ein weiteres Problem ist, dass das Sozial- und Gesundheitswesen in verschiedene Bereiche ( u.a. Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Jugendhilfe, Sozialhilfe) aufgegliedert und damit sehr undurchsichtig ist. In Deutschland haben ca. 40 000 Familien mit einem Frühgeborenen, chronisch oder schwerstkranken Kind einen medizinischen, psychosozialen und sektorenübergreifenden Nachsorgebedarf.

Während des gesamten Krankenhausaufenthaltes, insbesondere beim schwierigen Übergang von der stationären in die ambulante Versorgung und für die erste Zeit zu Hause steht das Nachsorgeteam der Familie zur Seite. Zum Team gehören Case Managerinnen, Gesundheits-und Kinderkrankenpflegerinnen, eine Sozialpädagogin, Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, eine Psychologin und eine Seelsorgerin. Es bildet durch ihr Fachwissen und Kenntnisse der komplizierten Versorgungsstrukturen eine Art Lotse durch das Sozial- und Gesundheitssystem, nimmt sich Zeit für Gespräche, berät über die Rechtslage und organisiert die notwendige medizinisch-pflegerische Ausstattung für die häusliche Versorgung. In Absprache mit den Eltern wird zu allen notwendigen internen und externen Beratungs- Betreuungs- und Hilfeeinrichtungen, die für die Belange der Familie zur Verfügung stehen, vernetzt (ambulante Kinderkrankenpflege, Familienentlastende Dienste Selbsthilfegruppen, etc.) So wird ein schützender und unterstützender Helferkreis um die Familie geschaffen.

Neben der medizinischen Versorgung des erkrankten Kindes stehen in der Nachsorge die Familie, das Beziehungssystem und die Lebensumwelt im Mittelpunkt. Die Nachsorge ist von Vertrauen und Empathie geprägt, familienorientiert, ganzheitlich und präventiv. Damit leistet der Bunte Kreis Lingen einen nachhaltigen Beitrag zur Stabilität in der Zukunft der betroffenen Familien.

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