18.03.2014

 

Fachleute zeigten großes Interesse an Fortbildung im Bonifatius Hospital

Das Fundament vieler Leiden wird bereits im Mutterleib gelegt. Krebs, Diabetes, Herzinfarkt und Depressionen können begünstigt werden durch bestimmte Auslöser in der Schwangerschaft. Vor allem Stress und Ernährung der Mutter hinterlassen Spuren – auch in der Psyche des Kindes. Zu diesem spannenden Thema referierte Dr. Anke Diemert im St. Bonifatius Hospital vor 80 Teilnehmern im Rahmen der von der Elternschule des St. Bonifatius Hospitals organisierten Fortbildung für Gynäkologen, Kinderärzte, Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Sozialpädagogen und Erzieherinnen. Als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitären Perinatalzentrum Hamburg hat Diemert sich gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Arck und weiteren Forschern durch eine Langzeitstudie auf die Suche nach dem Ursprung von Gesundheit und Krankheit begeben. Jedes menschliches Leben hat zunächst die gleichen Voraussetzungen und doch ist der erste Lebensraum so grundverschieden.

v.li.: Freuten sich über die erfolgreiche Fortbildung im St. Bonifatius Hospital: Maria Lohbreier, GuKKP, Stillberaterin IBCLC und Entwicklungsfördernde Neonatalbegleiterin, Dr. Henry Bosse, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Frauke Leupold, GuKKP, Dipl. Pflegepädagogin, Vorstandsvorsitzende des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD e.V.), Dr. Anke Diemert, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitäres Perinatalzentrum Hamburg, UKE, Dr. Manfed Johnscher, Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe.

Jede Art von Stress, egal ob durch Medikamente, Infektionen, Ernährung oder auch psychisch hat vermutlich Auswirkungen auf das Leben vor der Geburt und somit beeinflusst es unser späteres Leben. Heute geht man davon aus, dass die fetale Prägung genauso wichtig ist wie die Gene und der spätere Lebensstil. Einflüsse im Mutterleib prägen sogar das Erbgut des Ungeborenen. Immer mehr wird die Epigenetik (Die Beeinflussung der Gene durch die Umwelt) erforscht. In ihrer Studie haben Diemert und Kollegen viele werdende Mütter und deren Kinder über einen längeren Zeitraum medizinisch begleitet und beobachtet. Ihre Kohortenstudie basiert auf Messungen verschiedenster Parameter des Ungeborenen, Blutwerten und ausgewerteter Fragebögen der Mütter. Auch andere nationale und internationale Forscher aus verschiedenen Professionen bestätigen eine gesundheitliche Beeinflussung schon im Mutterleib. Es ist heute unumstritten, dass die Stoffwechsellage der Mutter, Rauchen, psychische Gesundheit und Stress in der Schwangerschaft auf das spätere Leben einwirken. Hier sehen die Gesundheitsbehörden weltweit eine Möglichkeit zur Prävention und Kostensenkung einiger Zivilisationskrankheiten. Wenn auch die mütterliche Stimmung oder Belastungssituation Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und die seelische Gesundheit des Ungeborenen haben kann, ist es Diemert ein besonders wichtiges Anliegen, den Frauen weder Angst, noch ein schlechtes Gewissen zu machen oder sie präventiv aus dem aktiven Leben herauszukatapultieren. Gerne würde sie bereits in der Schwangerschaft Präventionsmaßnahmen empfehlen können, um eventuellen Frühschädigungen entgegenzuwirken. Aber bei allen spannenden heutigen Erkenntnissen hat die Natur es so eingerichtet, dass eine normale Schwangerschaft in der Regel ein gesundes Kind zur Folge hat.
Im Anschluss berichtete Frauke Leupold, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Dipl. Pflegepädagogin und Vorsitzende des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD e.V) über ein neues Handlungsfeld in der Kinderkrankenpflege. Hier unterstützen Familienkinderkrankenschwestern Familien in der häusliche Pflege mit Kindern in schwierigen oder belastenden Situationen sowie Familien mit kranken Kindern. Wie sich diese Weiterbildung gestaltet und welche Aufgaben durch die Pflege in diesen Familien übernommen werden kann oder in welchen Einrichtungen sie eingebunden ist, konnte Leupold lebhaft vermitteln.

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