01.12.2014

Fortbildungsveranstaltung für Gynäkologen und Geburtshelfer

Zahlreiche Ärzte der Region nutzten Wissenstransfer im Bonifatius Hospital

Ende November fand vor über 80 Teilnehmern die Jahresabschlussfortbildungsveranstaltung für Gynäkologen und Geburtshelfer statt. Zahlreiche Ärzte aus dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und aus der Region Rheine nutzten den Wissenstransfer im Bonifatius Hospital. Die Chefärzte der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie, Dr. Manfred Johnscher und Dr. Martin Tenger, begrüßten zur Fortbildungsveranstaltung. Nach der vorangegangen Tumorkonferenz des kooperativen Brustzentrums Lingen / Nordhorn unter der Leitung von Chefarzt Dr. Markus Jansen aus der Euregioklinik und Dr. Martin Tenger, folgten die medizinischen Vorträge, mit der Bandbreite von Schwangerschaftsvergiftungen bei Risikoschwangeren über Gebärmuttererkrankungen bis hin zu neuen Behandlungsoptionen in der Brustkrebstherapie.

Chefärzte Dr. Manfred Johnscher (li.) und Dr. Martin Tenger (2.v.li) mit den Referenten bei der Fortbildungsveranstaltung der Gynäkologen und Geburtshelfer im Bonifatius Hospital

Im ersten Vortrag stellte Christoph Kessler, MSL der Gedeon Richter GmbH, konservative Therapien des Uterus myomatosus, eine durch Myome vergrößerte Gebärmutter, vor. Welche Behandlungsoption die richtige sei, hänge von verschiedenen Faktoren ab, wie Größe und Lokalisation der Myome, schnelles Wachstum der Myome, Art, Stärke und Häufigkeit der Beschwerden, dem individuellen Leidensdruck sowie dem Wunsch der Patientin nach Zeitpunkt und Art der Therapie. Konservative medikamentöse Therapien können die Gebärmutter und Fruchtbarkeit erhalten sowie als Vorbereitung auf die speziellen mikrochirurgischen Operationen zur organerhaltenden Myomentfernung genutzt werden. Die Wahl der Medikation orientiere sich an der Schwere der Symptome und dem Therapieziel.

Prof. Dr. Walter Klockenbusch, Leiter der Geburtshilfe der Uniklinik Münster, referierte über Prävention und Management bei Präeklampsie, eine nur in der Schwangerschaft auftretende Erkrankung, die durch erhöhten Blutdruck, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen gekennzeichnet ist. Eine Präeklampsie zeigt sich erst in der zweiten Schwangerschaftshälfte, nur selten kommt die Erkrankung vor der 20. Schwangerschaftswoche vor. Die Präeklampsie zähle zu den so genannten späten Schwangerschaftsvergiftungen. Man kenne eine Reihe von Faktoren, die das Risiko erhöhen, während einer Schwangerschaft an Präeklampsie zu erkranken. Durch regelmäßige Schwangerschaftsuntersuchungen mit Überwachung des Blutdruckes und der Harnwerte könne das mögliche Entstehen einer Präeklampsie frühzeitig erkannt und die Beschwerden rechtzeitig behandelt werden. Oft reiche dann für den Rest der Schwangerschaft die Umstellung einiger Gewohnheiten sowie Schonung. Möglichweise sei es auch notwendig, Medikamente einzunehmen, die eine tatsächliche Erkrankung verhindern oder deren Verlauf mildern können. Einige Experten empfehlen generell eine Zusatzeinnahme von Magnesium. Weitere Therapien je nach Schweregrad sind möglich. Liege eine sehr schwere Ausprägung vor, sollte die Risikoschwangerschaft in Kooperation zwischen niedergelassenen Kollegen und einem zertifizierten Perinatalzentrum wie z. B. dem Bonifatius Hospital erfolgen. Da die Erkrankung für Mutter und Kind lebensgefährlich werden könne, müsse dann über den Zeitpunkt und die Art der Entbindung entschieden werden.

Neue Therapieoptionen bei Mammacarcinom stellte Oberärztin Dr. Beyhan Ataseven von der Gynäkologischen Onkologie des Klinikums Essen-Mitte vor. Für betroffene Frauen stehen die Chancen auf Heilung gut. Für eine Heilung von Brustkrebs ist die frühzeitige Diagnose und damit die Einleitung einer geeigneten Therapie und gegebenenfalls weiterer Maßnahmen Vorraussetzung. Für Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs, eine Heilung ist nicht mehr möglich, stünden neue, innovative Behandlungsoptionen zur Verfügung, welche das Fortschreiten der Erkrankung hemmen und die Lebensqualität der Patientinnen über Jahre erhalten könnten. Besonders zielgerichtete Therapien haben prinzipiell den Vorteil, dass sie gezielter gegen Krebszellen wirken und gesunde Körperzellen schonen.

Zwischen und nach den Vorträgen wurde in kollegialen Gesprächen diskutiert und bestehende Erfahrungen ausgetauscht, zum Wohl der betroffenen Patientinnen und der noch ungeborenen Kinder.

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