19.01.2015

„Inklusion wird gelebt“ 

Downsyndrom-Fotoausstellung in der Kunstschule Lingen und im Bonifatius Hospital

Lingen. Rund 50 000 Menschen leiden in Deutschland unter dem Downsyndrom. Wie Betroffene und Angehörige mit dieser Behinderung im Alltag umgehen, sollen zwei Ausstellungen in der Lingener Kunstschule und im Bonifatius-Hospital verdeutlichen. Die Leiterin der Kunstschule Evelyn Adam setzt in den kommenden Monaten einen Schwerpunkt auf Angebote für Behinderte, da das Christophorus-Werk als langjähriger Kooperationspartner der Kunstschule dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Ein erstes Zeichen setzt Adam mit der aktuellen Wanderausstellung „Inklusion: Das Leben ist bunt“, initiiert vom emsländischen „Elterntreff Kinder mit Downsyndrom“.

v.li. Chefarzt Dr. med. Henry Bosse und Dita Büter präsentierten eine Stehle der Ausstellung "Kann die Welt auf uns verzichten", die derzeit im Bonifatius Hospital zu sehen ist, Elternvertreter und Fotograf der Ausstellung "Das Leben ist bunt", Kunstschulleiterin Evelyn Adam, sowie Frau Salomon von der Bücherei Holzberg und Vertreter des Central-Kino, in dem im Februar ein thematischer passender Film gezeigt wird.

Auf 21 Leinwänden sind Kinder und Erwachsene mit Downsyndrom in ihrer alltäglichen Umgebung zu sehen. „Es sind 21 Bilder, da das Chromosom 21 bei Betroffenen dreifach statt zweifach vorliegt“, erläutert Diana Haselhoff-Gruber vom Elterntreff. „Wir wollen zeigen, dass Inklusion gelebt wird, sowohl in Betrieben als auch in der Freizeit.“ So zeigt ein Motiv Mathias beim Fußballspielen beim Haselünner SV, ein anderes Nina bei ihrer Reittherapie in Bawinkel und wieder ein anderes Nathalie in einem Meppener Tanzstudio.

Für Fotograf Markus Kreihe aus Meppen hat diese Ausstellung ein halbes Jahr Arbeit in Anspruch genommen. „21 Personen, 21 Termine“, fasst er zusammen. Da Freunde von ihm im St.-Vitus-Werk in Meppen arbeiten, war er bereits mit dem Thema Behinderung vertraut. „Ich war gespannt, wie das wird und wie man selbst damit umgeht“, sagt Kreihe. Die fotografische Umsetzung habe schließlich einwandfrei funktioniert. „Das war einer meiner schönsten Aufträge bisher“, zeigt sich Kreihe begeistert. Die Ausstellung „Inklusion: Das Leben ist bunt“ ist bis März zu den Öffnungszeiten der Kunstschule kostenlos zu sehen

Eine ähnliche Ausstellung mit dem Titel „Kann die Welt auf uns verzichten?“ präsentiert das Bonifatius Hospital bis Mai im Eingangsbereich des Krankenhauses. Diese Wanderausstellung hat die Grafschafter Elterninitiative „ich-Bin-ich-21“ organisiert. Auf Fotos in Plexiglas werden auch dort zahlreiche Personen mit Downsyndrom gezeigt, darunter steht jeweils ein persönlicher Text. So schreibt eine Mutter ihrer einjährigen behinderten Tochter Olivia: „Manchmal spreche ich ganz leise deinen Namen aus vor Gott, denn es sorgt sich niemand so um dich wie er. Nenn ihm Schmerzen, nenn ihm Freuden, was du träumst und was dir droht, denn für ihn ist nichts zu leicht und nichts zu schwer.“

Sowohl die Ausstellung in der Kunstschule als auch die im Bonifatius Hospital werden im Laufe des Jahres an weitere Städte in Niedersachsen und darüber hinaus übergeben.

Die Lingener Buchhandlung Holzberg unterstützt den Gedanken der Inklusion seit Juli 2013 mit einer eigenen Abteilung für Bücher zum Thema Behinderung. Anlässlich der beiden Ausstellungen liegen nun noch mehr Bücher dort bereit, darunter Lebensläufe Betroffener, Bildbände und Fachliteratur. Das Centralkino veranschaulicht das Thema am 19., 20. und 23. Februar mit dem Film „Me Too – Wer will schon normal sein?“, eine Geschichte über einen jungen Mann mit Downsyndrom.


Quelle: Artikel in der Lingener Tagespost vom 17.01.2015, Text und Foto: Selina Sprick

 

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