Lingen. Darauf wiesen der Hauptgeschäftsführer der St.-Bonifatius-Hospitalgesellschaft, Ansgar Veer, Geschäftsführer Martin Diek, Kuratoriumsvorsitzender Pastor Thomas Burke und der stellvertretende Vorsitzende Hermann Bröring im Gespräch mit unserer Redaktion hin.

Im Gewerbegebiet Ochsenbruch an der Schillerstraße wird das „Medical-Order-Zentrum“ der Versorgung der beteiligten Krankenhäuser mit Arzneimitteln und Medikalprodukten wie Verbandstoffen, OP-Bedarf und Implantaten dienen. Die Erdarbeiten haben bereits begonnen. Neben dem Lingener Krankenhaus und seinen Verbundpartnern in Sögel, Papenburg und Leer sind sieben weitere Hospitäler in Thuine, Haselünne, Friesoythe, im Cloppenburger Raum und die Fachklinik für Dermatologie in Bad Bentheim beteiligt.

 

 Die Pläne für den Bau des Logistikzentrums des Lingener Bonifatius Krankenhauses stellten Kuratoriumsvorsitzender und Pfarrer Thomas Burke, Hauptgeschäftsführer Ansgar Veer, Geschäftsführer Martin Diek und Hermann Bröring, stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender. (Foto:Thomas Pertz)

Versorgung bislang aus Halle im „Am Hundesand“

Bislang erfolgte die Belieferung und Versorgung mit Arzneimitteln und Medikalprodukten aus einer Logistikhalle, die sich „Am Hundesand“ in Laxten befindet. Die Kapazitäten dort reichen aber für die St.-Bonifatius-Hospitalgesellschaft und den weiteren beteiligten Krankenhäusern an der Apotheke nicht mehr aus.

Das Bauvolumen für das Logistikzentrum inklusive Laborräume, zum Beispiel für die Herstellung von Arzneimitteln zur Krebstherapie, beträgt rund acht Millionen Euro. Das Logistikzentrum umfasst eine Grundfläche von 2600 Quadratmetern für das Lager und rund 900 Quadratmetern für Labore sowie Arbeits- und Büroflächen der Mitarbeiter. Platz für mögliche Erweiterungen ist ebenfalls da. Der Umsatz der Apotheke mit aktuell 44 Arbeitsplätzen beträgt nach Angaben des Bonifatius-Hospitals derzeit rund 30 Millionen Euro.

Weitere Häuser können mitmachen

Wie die Gesprächspartner der Redaktion deutlich machten, werden durch die Erweiterung der Lagerflächen und der Neukonzeption de Lagerlogistik, an der auch das Fraunhofer-Forschungsinstitut mitwirkt, nicht nur die wachsenden Anforderungen der Apothekenkammer an Krankenhausapotheken erfüllt. Gleichzeitig würden auch die Abläufe in der Beschaffung, Lagerlogistik und Arzneimittelherstellung verbessert. Optionen zur Versorgung weiterer Krankenhäuser bestünden ebenfalls, betonte Veer. Wie das Präparat auf die Station komme, welche webbasierten Bestellvorgänge dahinterstünden, seien komplexe Fragestellungen. Eine zeitgerechte Versorgung rund um die Uhr sei sehr wichtig, betonte Diek.

Süd-Ost-Ansicht des Medical-Order-Zentrums

Nord-Ost-Ansicht des Medical-Order-Zentrums

„Das Ganze ist auf Zukunft ausgelegt“, unterstrich Bröring. Das Medial-Order-Zentrum bedeute „ein Stück Eigenversorgung für das Emsland“. „Wir schaffen Sicherheit und Autonomie für unsere Häuser, weil wir an keiner anderen Versorgungsapotheke hängen“, sagte Veer.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Bonifatius-Hospital mit maßgeblicher Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Landkreises Emsland und der Stadt Lingen rund 60 Millionen Euro in die Erweiterung und Sanierung der Bettenstationen sowie die Modernisierung der Funktionsbereiche wie OP, Zentrale Notaufnahme und Herz- und Gefäßzentrum investiert.

Der Ausbau der Nukleartherapie und der Intensivstation ist aktuell geplant. Im gleichen Zeitraum hat es nach Angaben des Krankenhauses „eine sehr positive medizinische Leistungsentwicklung“ gegeben. Im Jahr 2016 wurden mehr als 21.000 Patienten stationär behandelt gegenüber 14.900 Patienten im Jahr 2006. Mit rund 1.600 Mitarbeitern ist das Krankenhaus ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.

Er sei sich sicher, dass dieser Ansiedlung im Gewerbegebiet Ochsenbruch weitere Unternehmen folgen werden, sagte Oberbürgermeister Dieter Krone auf Anfrage. Die Entscheidung sei eine hervorragende Nachricht für den florierenden Wirtschaftsstandort Lingen.

Zur Sache: Viele Investitionen und 1600 Beschäftigte im „Boni“

In den letzten zehn Jahren hat das Bonifatius Hospital mit maßgeblicher Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Landkreises Emsland und der Stadt Lingen rund 60 Millionen Euro in die Erweiterung und Sanierung der Bettenstationen sowie die Modernisierung der Funktionsbereiche wie OP, Zentrale Notaufnahme und Herz- und Gefäßzentrum investiert. Der Ausbau der Nukleartherapie und der Intensivstation sind aktuell geplant. Im gleichen Zeitraum hat es eine sehr positive medizinische Leistungsentwicklung gegeben. Im Jahr 2016 wurden mehr als 21.000 Patienten stationär behandelt gegenüber 14.900 Patienten in 2006. Mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Lingener Krankenhaus ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.

 

 

Quelle Text und Fotos: Chefredakteur Thomas Pertz, Lingener Tagespost,
veröffentlicht am 11.01.2017