29.01.2015

Schnupfen – Behandlung durch den HNO-Arzt

Die wichtigsten Ursachen des chronischen Schnupfens sind die chronische Pansinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) und die allergische Rhinitis.

von Dr. med. Sylke Uhe
HNO-Ärztin und Allergologin
im MVZ Bonifatius Hospital Lingen

 

Schnupfen (Rhinitis) ist ein Symptom mit vielen Ursachen. Der akute Schnupfen (akute Rhinitis) ist ein Virusinfekt, der innerhalb weniger Tage abklingt. Dauert der Schnupfen länger als 3 Wochen an, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Der chronische Schnupfen ist oft Ausdruck einer ernstzunehmenden Erkrankung wie einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung, Allergien etc. Die verschiedenen Rhinitis-Formen haben zahlreiche Ursachen:

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit trifft es fast jeden: Die Nase läuft, die Nasenschleimhäute schwellen an, der Geruchssinn ist beeinträchtigt und das Atmen durch die Nase fällt schwer. Folgen hierauf Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, so handelt es sich wahrscheinlich um eine Erkältung, eine Virusinfektion. Wir entwickeln gegen die vielen verschiedenen Erkältungsviren keine Immunität. Ein akuter Schnupfen heilt meist innerhalb weniger Tage ab. Unterstützend hilft Ihnen Ihr HNO-Arzt.

Auch eine Virusgrippe kann mit Schnupfen einhergehen. Eine Impfung gegen Influenza („Grippeimpfung“) und Pneumokokken z.B. beim HNO-Arzt wird für Patienten über 60 Jahren und chronisch kranken Patienten zur Vorbeugung empfohlen.

Nimmt die wässrige Nasensekretion eine gelbliche Verfärbung an, hat sich die Nasenschleimhaut zusätzlich mit Bakterien infiziert. Ihr HNO-Arzt empfiehlt Ihnen die notwendigen Medikamente und spricht Sie auf weitere Behandlungsmöglichkeiten an, damit Ihre Beschwerden möglichst bald gelindert werden. Sie können Ihren Körper zusätzlich durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Naturheilverfahren, abschwellenden Nasenspray, Schmerzmittel und Ruhe unterstützen.

Besteht der eitrige Schnupfen länger als drei Monate, so liegt vermutlich eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) vor. Zusätzlich zum eitrig grün-gelben Schnupfen tritt eine behinderte Nasenatmung, ein Druckgefühl und Schmerzen über den Wangen und/oder der Stirn, Kopfschmerzen, eine Beeinträchtigung des Geruchssinnes, Abgeschlagenheit und ggf. Fieber auf. Aber auch Zahnschmerzen im Oberkieferbereich, Schmerzen hinter den Augen und Husten sind typische Symptome einer Sinusitis. Begünstigt wird sie durch eine Verformung der Nasenscheidewand (Nasenseptumdeviation), vergrößerte Nasenmuscheln und Rauchen. Auch Allergien können die Ursache einer chronischen Sinusitis sein. Die chronische Sinusitis geht häufig mit einer Polypenbildung der Nasenschleimhaut einher. Viele Patienten mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leiden zusätzlich unter Asthma bronchiale und Aspirinintoleranz (Samter-Trias). Eine chronische Sinusitis kann unbehandelt schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Daher sollten Patienten mit chronischer Sinusitis einen HNO-Arzt aufsuchen. Zunächst wird eine Behandlung mit Antibiotika und Nasenspray durchgeführt. Treten Nasennebenhöhlenentzündungen mehrmals jährlich auf, führt Ihr HNO-Arzt eine Nasennebenhöhlen-Operation durch.

Immer mehr Menschen denken bei dem Wort Schnupfen an Heuschnupfen. Hierdurch wird bei vielen Menschen die Freude über das Frühjahr oder den Sommer getrübt. Ein Spaziergang durch die blühende Blumenwiese oder das frisch gemähte Heu endet mit wässrigem Schnupfen, Juckreiz der Nase, Niesattacken, geschwollenen, tränenden Augen (Rhinokonjunktivitis) und behinderter Nasenatmung. Treten diese Symptome ganzjährig auf, liegt häufig eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Schimmelpilze vor. Auch Allergien gegen Haustiere wie Katzen, Hunde usw. sind bekannt. Ihr auf Allergien spezialisierter HNO-Arzt führt einen Allergietest und ggf. weiterführende Testungen wie Provokations- und Bluttestungen (RAST) durch. Wird eine Allergie festgestellt, ist das wirksamste und einfachste Mittel, das auslösende Allergen zu meiden. Das ist nicht immer möglich. Hier hilft Ihnen Ihr HNO-Arzt mit einer Hyposensibilisierungstherapie gegen Ihr spezielles Allergen. Kurzfristig wirken spezielle Medikamente (z.B. Antihistaminika, topische Steroide), die Allergie zu lindern.

Allergischer und infektiöser Schnupfen sind die häufigsten Rhinitisformen. Aber auch Medikamente, Arbeitsstoffe, Nasenspraymissbrauch (irritativ-toxische Rhinitis), Autoimmunerkrankungen, Nasenfremdkörper, nerval-reflektorische Ursachen etc. können die Nase zum Laufen bringen.
Ihr HNO-Arzt verfügt über hochspezialisierte Diagnoseverfahren, um die Erkrankungen der Nase zu untersuchen: Mit starren und flexiblen Endoskopen betrachtet er das Naseninnere. Er untersucht die Nasennebenhöhlen mit dem Ultraschall, führt Testungen der Nasendurchgängigkeit durch (Rhinomanometrie) und überprüft den Geruchssinn mit Riechstiften (Sniffin' Sticks). Eine weiterführende Untersuchung der Nasennebenhöhlen erfolgt mit dem NNH CT. Auch die gesamte Palette der Allergiediagnostik incl. Pricktest, nasalem Provokationstest und RAST erfolgt durch den HNO-Arzt.

Die Ursachen für eine geschwollene und gereizte Nasenschleimhaut sind vielfältig. Somit ist der Schnupfen ein weit verbreitetes Symptom, unter dem viele zu leiden haben. Wenn der Schnupfen dauerhaft über mehrere Wochen oder in regelmäßigen Abständen auftritt, ist eine Abklärung durch den HNO-Arzt erforderlich.

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