22.10.2014

Weil der Anfang zählt

Caritas und Geburtskliniken starten im Emsland und Ostfrieland neues Projekt für Eltern

98 Prozent alller Kinder kommen im Krankenhaus zur Welt. Kliniken sind daher der ideale Ort, um früh Kontakt zu Eltern aufzubauen. Bei einem neuen Projekt der Cariats gehen deshalb Sozialpädagoginnen direkt in deri Geburtskliniken, das Bonifatius Hospital Lingen, das Marien Hospital Papenburg und Borromäus Hospital in Leer, und biete ihre Hilfe an. Das Projekt, auch unterstützt vom Sozialdienst katholischer Frauen in Lingen, heißt: "Von Anfang an. Gemeinsam. Fühe Hilfe und katholische Geburtskliniken."

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel von Petra Diek-Münchow, erschienen im Kirchenboten vom 19.10.2014

98 Prozent aller Kinder kommen im Krankenhaus zur Welt. Kliniken sind daher der ideale
Ort, um früh Kontakt zu Eltern aufzubauen. Bei einem neuen Projekt der Caritas gehen
deshalb Sozialpädagoginnen direkt in drei Geburtskliniken im Emsland und in Ostfriesland und bieten ihre Hilfe an. Die ersten Schritte ins Leben sind manchmal nicht einfach.
Bei aller Freude über ihr Baby sind viele Eltern verunsichert. Weil das Kind zu früh oder ungeplant gekommen ist, weil Hilfe und das nötige Geld fehlen – weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Und auch im ländlichen Raum wie dem Emsland oder Ostfriesland können Mütter und Väter nicht immer auf klassische Familienstrukturen, auf
die hilfreiche Großmutter oder die tatkräftige Nachbarin setzen. Besonders betroffen können davon alleinerziehende Eltern und Familien mit ausländischen Wurzeln sein, weiß Christiane Sobeczko. „Ich glaube, dass die Kinder- und Jugendhilfe früher oft zu spät angesetzt hat. Dann konnten sich fatale Entwicklungen und Problemlagen schon verfestigen“, sagt die Fachberaterin der Caritas in Osnabrück.

Deshalb starten der Diözesan- Caritasverband, seine Regionalverbände im Emsland und in Ostfriesland sowie der Sozialdienst katholischer Frauen in Lingen in Kooperation mit drei Krankenhäusern das Modellprojekt „Von Anfang an. Gemeinsam. Frühe Hilfe und katholische Geburtskliniken“. Sie folgen damit einer Initiative des Deutschen Caritasund
des katholischen Krankenhausverbandes, die es bundesweit bereits an 15 Standorten gibt. Christiane Sobeczko leitet das Projekt in unserem Bistum, das erst durch die Hilfe mehrerer Sponsoren möglich wurde. Dabei geht künftig jeweils eine Sozialpädagogin jeden Tag für etwa zwei Stunden in die Geburtsabteilungen des Borromäus Hospitals in Leer, des Marien Hospitals in Papenburg und des Bonifatius Hospitals in Lingen. Sie informieren dort Schwangere und Eltern über Hilfen für den Alltag mit dem Baby und bieten bei Bedarf Kontakte zur Caritas oder anderen Beratungsstellen an.

Christiane Sobeczko kann sich gut vorstellen, dass frisch gebackene Eltern Tausend Fragen haben. Das fängt beim Mutterschaftsurlaub und Erziehungsgeld an, geht weiter bis zu Krabbelgruppen vor Ort, den Einsatz von Familienhebammen und Familienpatenschaften bis hin zu finanziellen Hilfen. Die eigens dafür geschulten Sozialpädagoginnen können wertvolle Tipps geben und systematisch an Behörden,
Sozialdienste katholischer Frauen oder andere soziale Verbände weitervermitteln. So
wird ein dichtes Netz geknüpft. „Je weniger Stress Eltern zu Hause haben, desto weniger Stress haben die Kinder. Darum geht es uns. Wir wollen, dass alle Kinder von Anfang an gute Chancen und Perspektiven haben.“ Geburtskliniken sind nach ihrer Auffassung dabei der ideale Standort für das Projekt. „Gerade Krankenschwestern, Hebammen
und Ärzte erkennen durch ihre Erfahrungen oft recht schnell, welche Eltern Hilfe brauchen
und wo zu Hause vielleicht nicht alles ganz glattlaufen könnte.“

Kinder sollen gut ins Leben kommen
Denn das zunächst auf drei Jahre befristete Modell will vor allem helfen, Familien in Notlagen frühzeitig zu erkennen und zu unterstützen: damit die Kinder gesund und ungefährdet aufwachsen können. „Von Anfang an“ setzt damit noch einen Schritt vor dem „FrühStart“ an. Dieses Projekt läuft im Emsland bereits seit drei Jahren. Vor allem
Familien mit Kindern bis zu drei Jahren profitieren davon. Sie treffen sich regelmäßig in Gruppen, sprechen über Erziehungsfragen und die Entwicklung ihrer Kinder, über Haushaltsführung oder Behördenangelegenheiten. Zehn ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
begleiten die Familien. „Wir haben alle ein gemeinsames Anliegen“, sagt Christiane
Sobeczko. „Wenn Kinder geboren werden, sollen sie gut ins Leben kommen.“ Sie hofft, dass das Modell auch auf andere katholische Krankenhäuser in unserem Bistum
übertragen werden kann.

Zur Sache - Frühe Hilfe wichtig
Erfahrungen von Pionierprojekten aus anderen katholischen Geburtskliniken zeigen, wie
wichtig ganz frühe Hilfen sind. Acht bis zehn Prozent der Familien brauchten dort Unterstützung nach der Geburt des Kindes. Bei über 1000 Geburten im Jahr zum
Beispiel im Bonifatius Hospital in Lingen könnten das 80 bis 100 Familien sein.

Zertifiziert

pCC-zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und MAAS-BGW für ISO


Kontakt

Bonifatius Hospital Lingen gGmbH
Wilhelmstraße 13
49808 Lingen (Ems)

Telefon:
0591 910-0

E-Mail:
info@hospital-lingen.de

Impressum | Datenschutz

Medizinproduktesicherheit:
Sie erreichen unseren Beauftragten für Medizinproduktesicherheit (gem. §6 der MPBetreibV) unter folgender E-Mail-Adresse: medizinproduktesicherheit@hospital-lingen.de

Copyright (c) 2015. Bonifatius Hospital Lingen. Alle Rechte vorbehalten.