Therapieangebote

 

  • Spezialsprechstunde Konzentrationsstörungen, ADS & ADHS

Konzentrationsprobleme können das Leben von Kinder und Jugendlichen in der Schule, bei den Hausaufgaben oder im Alltag erschweren. Häufig ist das nicht nur für die Betroffenen selber, sondern auch für Eltern und Lehrer eine anstrengende Herausforderung. Zudem kann der schulische Erfolg sehr unter einem Konzentrationsproblem leiden. Kommen dann noch motorische Unruhe oder eine erhöhte Impulsivität (sprich: Man kann mit Frustrationen schlecht umgehen) hinzu, kommt es mit dem schulischen und/oder häuslichen Umfeld immer wieder zu Konflikten.

Bei solchen Problemstellungen wird zunächst eine leitlinienorientierte Diagnostik durchgeführt. Dies ist wichtig, um die Ursache der Schwierigkeiten verstehen zu können. Neben ADS oder ADHS gibt es schließlich auch andere Gründe, warum ein Kind unruhig oder unkonzentriert sein könnte.

Sollte sich die Diagnose ADS oder ADHS in der Diagnostik bestätigen, bieten wir ein spezielles Eltern-Kind-Coaching und ein verhaltenstherapeutisch fundiertes Gruppentraining an.

Da die Ausprägungen der Verhaltensbesonderheiten und die daraus resultierenden Schwierigkeiten im Alltag sehr unterschiedlich sein können, ist ein individueller Ansatz hilfreich. Im speziellen Eltern-Kind-Coaching werden gemeinsam individuelle Herausforderungen im Alltag angeschaut und herausgearbeitet. Diese werden sowohl aus Sicht des Kindes, als auch der Eltern definiert. Gemeinsam werden daraufhin Veränderungsmodifikationen erarbeitet, die aus einem breiten Methodenschatz individuell abgestimmt werden. Hierbei ist das alltägliche, regelmäßige Training von besonderer Bedeutung, damit eine langfristige Verhaltensmodifikation erreicht werden kann.

Beim verhaltenstherapeutisch-fundierten Gruppentraining handelt es sich um das Marburger Konzentrationstraining. Dieses Training basiert auf Selbstinstruktion und richtet sich an Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen. Den Teilnehmern der Kleingruppe werden Methoden der verbalen Selbstinstruktion, sowie grundlegende Arbeitstechniken vermittelt, die insbesondere in der Hausaufgabenbewältigung eine Unterstützung darstellen können. Hinzu kommen Aspekte wie Entspannungstechniken mit Elementen aus dem autogenen Training, sowie Verhaltensmodifikationen durch bspw. positive Verstärkung. Die Kinder und Jugendlichen sollen in Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle unterstützt werden, um ein reflexives Arbeitsverhalten zu erlernen.

Durch diese Behandlungsangebote können Probleme oft deutlich gemindert werden, so dass bspw. eine Medikation vermieden werden kann. Hierzu führen wir mit Ihnen und Ihrem Kind nach Abschluss der Behandlungen ein ausführliches Gespräch und erörtern gemeinsam, ob sich die Situation merklich verbessert hat oder ob gegebenenfalls weitere Maßnahmen nötig sein sollten.

  • Spezialangebot: Sporttherapie mit Kinder und Jugendlichen

Gezielte Sport- und Bewegungsprogramme können sich auf eine Vielzahl von seelischen Problemen positiv auswirken. So konnte in wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen werden, dass ein gezieltes Sportprogramm positive Wirkungen auf Ängste, Depressionen und die Konzentration haben kann. Eine Studie der Universität Regensburg konnte zeigen, dass sportliche Aktivität die Gedächtnisleistung und Kognition bei Kindern mit ADHS positiv beeinflussen kann.

Es macht also Sinn, diese Effekte auch in einem therapeutischen Kontext zu nutzen. Hierbei steht die Förderung zentraler Fähigkeiten wie Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen besonders im Fokus. Im Vorfeld werden sportliche Ziele definiert - das Erreichen von Zwischenzielen erzeugt den Stolz auf die eigene Leistung.

Bei den Teilnehmenden verbessert sich im Verlauf die Körperselbstwahrnehmung. Durch kontinuierliche Anpassung von Belastungsintensität und - umfang an die individuellen Voraussetzungen ist es zudem gut möglich, die Selbstdisziplin zu fördern. Hierdurch verbessern Kinder und Jugendliche ihre Fähigkeit, sich auch mit anstrengenden Anforderungen des Alltags konstruktiv auseinander zu setzen.

Natürlich soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Daher werden die sportlichen Aufgaben vielseitig gestaltet.

Zudem haben Teilnehmer oft unterschiedliche Neigungen. Daher gibt es die Möglichkeit zwischen 2 Programmen zu wählen. Das eine hat Ausdauerübungen (hier spielen vor allem läuferische Übungen eine große Rolle), das andere Kraftübungen (hier geht es um eine ganzheitliche Kräftigung der gesamten Körpermuskulatur) zum Schwerpunkt.

Das Spezialangebot wird zudem unter Berücksichtigung sportmedizinischer Aspekte durchgeführt. In diesem Zusammenhang wird ein Einblick in medizinische Trainingslehre und in spezifische Ernährung für Sportler vermittelt.

 

Weiterführende Literatur:

  • Hubertus Deimel; Till Thimme: Bewegungs- und Sporttherapie bei psychischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag) (2016)
  • Wolfgang W. Schüler: Lauftherapie mit Kindern und Jugendlichen: Psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit durch ausdauerndes Laufen (Edition Sport & Freizeit), Meyer & Meyer Sport; 1. Edition (2014)
  • Ulrich Bartmann: Fortschritte in Lauftherapie: Schwerpunktthema: Lauftherapie bei Kindern und Jugendlichen. Band 1. dgvt-Verlag; 2. Edition (2017)
  • Ziereis S., & Jansen P. (2014): Effects of physical activity on executive functions and motor performance in children with ADHS. Research in Developmental Disabilities. (2014)

Neben Einzeltherapien bieten wir spezielle Gruppentrainings für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters an. Diese können nach einer sorgfältigen Diagnostik in unserer Praxis besucht werden. Wenn Sie Ihr Kind für einen Kurs anmelden möchten oder Fragen zu einem Gruppentraining haben, wenden Sie sich gerne an unser Praxisteam.

 

Unsere speziellen Gruppentrainings:

  • Training zum Erlernen sozialer Fertigkeiten

Dieses Training ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die im Umgang mit anderen Menschen Probleme haben. Solche Schwierigkeiten können sich z. B. darin äußern, dass ein Kind sich anderen Personen gegenüber aggressiv verhält oder sehr unsicher und schüchtern ist.

Zu den Inhalten des Gruppentrainings gehören die Themen Kommunikation, Gefühle, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Beziehungsaufbau und -gestaltung, Umgang mit Konflikten und weitere Elemente für ein respektvolles Miteinander.

Ziel des Trainings ist es, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, ihre Fertigkeiten im Umgang mit anderen zu verbessern, weiter zu entwickeln und zu festigen.

  • Konzentrationstraining, z.B. bei einer Aufmerksamkeitsstörung

Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) hat sich insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung als wirksam erwiesen. Es richtet sich dabei an Kinder oder Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen, die sowohl unkonzentriert als auch unruhig sind und oft ohne nachzudenken handeln. Oft wird dieses Verhalten auch von einem starken Bewegungsdrang begleitet, vielen Kindern fällt es z. B. schwer, ruhig auf ihrem Platz zu sitzen.

Auch die Kinder und Jugendlichen, die zwar unkonzentriert sind, aber keinen so stark ausgeprägten Bewegungsdrang haben, dafür aber verträumt und unaufmerksam wirken, werden mit diesem Training angesprochen.

Ziel des Trainings ist das Erlernen eines strukturierten Vorgehens zum Lösen von Aufgaben ohne die Aufmerksamkeit dabei zu verlieren.

Die einzelnen Trainingseinheiten sind immer gleich aufgebaut, um auch hier auf die Bedeutung von Strukturen hinzuweisen; es werden verschiedene Übungen u. a. zum Ruhigwerden, zur verbalen Selbstinstruktion, zur Förderung der Motorik kombiniert.

  • Psychomotorikgruppe

Das Ziel der psychomotorischen Förderung ist es, die Eigentätigkeit des Kindes zu fördern, es zum selbstständigen Handeln anzuregen und durch Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen. Sie ermöglicht spezielle Fördermöglichkeiten vor allem in den Bereichen der Wahrnehmung, des Körpererlebens und der Körpererfahrung und des sozialen Lernens.

Die psychomotorische Förderung verfolgt das Ziel, über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen – also das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Andererseits soll jedoch auch eine Bearbeitung motorischer Schwächen, aber auch der Probleme des Kindes in der Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt ermöglicht werden.

 

In den Gruppensitzungen arbeiten wir in Interaktionsübungen und Rollenspielen nach dem Ansatz der konfrontativen Pädagogik. Wir erarbeiten drei Umgangsregeln miteinander, die bei Missachtung eine Konfrontation zur Folge hat. Die Kinder und Jugendlichen sollen so lernen, sich mit ihrem Fehlverhalten auseinanderzusetzen, um Handlungsalternativen entwickeln zu können. Weiter werden soziale Kompetenzen geschult und das moralische Verantwortungsbewusstsein gestärkt.

 

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