22.03.2018

40 Jahre Urologie in Lingen

Feierstunde und Einweihung neuer Räume im Bonifatius-Hospital

Seit 40 Jahren gibt es die Urologie und Kinderurologie im Lingener St.-Bonifatius-Hospital. Im Rahmen einer Feierstunde wurden gleichzeitig die neuen Räume und medizinischen Geräte der Abteilung eingeweiht. „Es ist wie Rudern gegen den Strom: Wenn man aufhört, treibt man zurück“, sagte Prof. Dr. Armin Rost in seiner Rede zum Jubiläumsfest.

Artikel von Jessica Lehbrink, Lingener Tagespost

Zur Feier des 40-jährigen Bestehens der Urologie und Kinderurologie im Lingener Bonifatius-Hospital wurden auch die neuen Räumlichkeiten sowie entsprechende Gerätschaften vorgestellt. Foto: Bonifatius Hospital Lingen

Lingen. Es sei für alle ein wichtiger Tag, begann Pfarrer Thomas Burke seine Begrüßung. Damit sollte der Emslanddechant recht behalten, denn nicht nur das 40-jährige Bestehen der urologischen Abteilung im Lingener Hospital wurde gefeiert. Es war auch ein Rückblick auf die geleistete Arbeit der Ärzte und Mitarbeiter, vor allem aber auf die medizinische Entwicklung in dieser Fachdisziplin.

Maßgeblich daran beteiligt war Prof. Dr. Armin Rost, der 26 Jahre als Chefarzt die Leitung der Urologie-Abteilung innehatte. „Er hat im Wesentlichen den Aufbau mit angeleitet. Wir können uns also keinen besseren Redner wünschen“, kündigte Dr. Olaf Anselm Brinkmann, heutiger Chefarzt der Urologie, seinen Vorgänger an.

Prof. Dr. Armin Rost ließ 26 Jahre Urologie Revue passieren. Foto: Bonifatius Hospital Lingen

Es war eine bemerkenswerte Rückschau, die Rost für die 40-Jahr-Feier zusammengestellt hatte. Sichtlich gerne blickte er mit einem Schmunzeln auf seine Zeit als Chefarzt der Abteilung zurück und gestand dabei: „Für mich waren es schöne Jahre. Gäbe es ein zweites Leben, ich würde wahrscheinlich wieder analog handeln.“ Rost erinnerte sich daran, wie er von Berlin angereist war und, in Lingen angekommen, auf einen „angestrahlten Kühlturm des Kraftwerkes“ schaute. „Hier gehst du nicht hin“, tat der Arzt seinen ersten Gedanken kund. Doch bald hatte sich diese Meinung geändert, und Rost und seine Frau fanden in Lingen ihre Heimat.

Was er 1982 im Bonifatius-Hospital vorfand, sei eine „vorbildlich organisierte und gut funktionierende Urologie mit 40 Betten gewesen“. Dennoch: Die Wege waren sehr weitläufig. Teilweise war es erst möglich, durch die sogenannten „Katakomben“ hindurch zum nächsten Ziel zu gelangen. Das Zitat des damaligen Landrates blieb ihm im Gedächtnis: „Dann müssen wir eben den Urologen Fahrräder oder Rollstühle besorgen.“

Lernprozesse

Doch neben so manchen zum Lachen verleitenden Anekdoten kam in seinem Vortrag auch die fachliche Entwicklung der Urologie nicht zu kurz. Das berufliche Leben in der Medizin sei ein stetiger Lernprozess, hob der Mediziner hervor. Zu Lernprozessen würden auch entsprechende technische Entwicklungen zählen. So freute sich die Abteilung der Urologie nicht nur über das 40-jährige Bestehen, sondern auch über die Einweihung und Segnung der neuen Räume für die sogenannten Lithotripsie- und Endourolgieverfahren. Dabei geht es um eine Methode, Harn- und Nierensteine eines Patienten möglichst behutsam und ohne Folgeschäden zu zertrümmern beziehungsweise zu entfernen.

20 Jahre, nachdem das erste Gerät eingeweiht worden war, ist die urologische Abteilung nun im Bonifatius-Hospital erweitert und modernisiert worden. Das Gerät zur Stoßwellenlithotripsie befindet sich jetzt in einem der beiden neuen Operationsräume der Abteilung. Eine Besonderheit stellt dabei der simulierte Himmel an der Decke des Raumes dar. Laut Brinkmann soll dieser zur Entspannung und Wohlfühlatmosphäre der Patienten während der Behandlung beitragen.

Sichtlich froh über die neuen Räume und innovativen medizinischen Gerätschaften zur Behandlung der Patienten zeigte sich Brinkmann bei der Vorstellung des Verfahrens. Treffend formulierte es Ansgar Veer, Geschäftsführer des Bonifatius Hospitals: „Alles wird moderner, aber gewisse Dinge bleiben. Es geht hier um Menschen. Das ist geblieben.“

Pfarrer Burke bei der Segnung der neuen Räumlichkeiten. Foto: Bonifatius Hospital Lingen

In der Urologie hat sich viel getan

jleh Lingen. Die Urologie sowie die Kinderurologie des Bonifatius-Hospitals blicken auf eine 40-jährige Geschichte zurück. Viel hat sich in dieser Zeit getan – vor allem aus medizinischer Sicht.
Als „ungewöhnlich“ beschreibt es der Chefarzt der Abteilung, Dr. Olaf Brinkmann, dass damals eine Urologie im ländlichen Lingen eröffnet wurde. Ins Leben gerufen wurde die Fachabteilung 1978 von Prof. Dr. Jürgen Seiferth, der nur drei Jahre als Chefarzt der Urologie tätig war. Er verstarb 1981 nach einer schweren Krankheit.

Für Seiferth übernahm Prof. Dr. Armin Rost von 1981 bis 2008 die Leitung. Vom „Kampf um die mobile Lithotripsie – also die Zertrümmerung von Harn-, und Nierensteinen über die erstmalige Anschaffung eines entsprechenden Gerätes bis hin zur Komplett-Modernisierung des gesamten Hauses: Rost begleitete all diese Schritte, bis er 2008 seinen Posten an Brinkmann übergab, der zuvor Oberarzt der Urologie in der Uni-Klinik Münster war.

Rost bezeichnet die Urologie des Bonifatius-Hospitals mittlerweile als „urologisches Zentrum des Emslandes und der Grafschaft Bentheim“. Sie habe sich von einer einfachen operativen Abteilung zu einem Hightech-Zentrum entwickelt.

„Der in die Rute eingeführte Katheter ist zerbrochen, und die Relikte mussten mit dem Brenneisen entfernt werden“, zitiert Rost aus einer Dokumentation des aus dem 17. Jahrhunderts stammenden Medicus Andreas Wesken. „Das können wir heute besser“, so Rost. Als innovativ galt der „Holmium-Laser“, der die Steinzerkleinerung durch kleinkalibrige Instrumente ermöglichte. 

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