22.02.2021

Brustkrebs bei Frauen – Behandlung auch in Corona Zeiten

von Cornelia Schulz
Zertifizierte Case Managerin
im kooperativen, zertifizierten Brustzentrum Lingen/Nordhorn

Bundesweit erkrankt etwa jede neunte Frau in ihrem Leben an Brustkrebs, das bedeutet ca 50.000 Frauen jährlich.

Wird Brustkrebs im frühen Stadium erkannt, ermöglicht eine Therapie eine Überlebensrate von 90% mit guter Lebensqualität und Aussicht auf Heilung.
Das hat vor vielen Jahren das Gesundheitssystem in Deutschland erkannt und das Mamma-Screening für Frauen zwischen 50-69 Jahren eingeführt.

Für alle anderen Frauen gibt es die jährlichen Untersuchungen beim Frauenarzt und es wurden Kurse für spezielle Tastuntersuchungen (Mamma Care Methode) etabliert. Denn sehr oft entdecken Frauen einen Knoten in der Brust selber. Der Fonds für Krebskranke Lingen e.V. bietet beispielsweise diese Kurse kostenfrei bei zertifizierten Mamma Care Trainerinnen. Leider scheuen sich viele Frauen, an diesen Kursen teilzunehmen.

Frauen können in jedem Alter an Brustkrebs erkranken. Erfahrungswerte zeigen, dass oftmals ältere Frauen seit vielen Jahren nicht mehr zum Frauenarzt gehen und ihre Vorsorgetermine nicht wahrnehmen. Aber sie haben Hausärzte, die sie sehr gut unterstützen und begleiten. Wenn also ein Tumor diagnostiziert wird, können auch diese Frauen über den Weg des Hausarztes in einem Brustzentrum therapiert werden.

An Brustkrebs erkrankte Frauen werden in zertifizierten Zentren auch in Corona Zeiten nach den S3-Leitlinien versorgt und professionell betreut. Fachärzte verschiedener Disziplinen bieten hier die gesamte Bandbreite an Diagnostik und Therapie bei der Erkrankung der Brust und deren Folgen an.
Mit eingebunden sind natürlich Psychoonkologie, Sozialdienst, Physiotherapie und bei Bedarf die Unterstützung durch eine onkologische Pflegefachkraft. Zertifizierte Case Managerinnen koordinieren alle Maßnahmen und unterstützen die Betroffenen.

Im stationären Aufenthalt waren und sind die persönlichen Kontakte des Teams zu den Patientinnen unter Einhaltung strikter Hygieneregeln jederzeit möglich. Im ambulanten Bereich werden die Angebote des Unterstützungsmanagements während der Corona Zeit oft telefonisch durchgeführt.

Die regelmäßige Unterstützung und Begleitung der Familien war allerdings nicht immer so möglich, wie in den Jahren zuvor. Oft gab es nur die Möglichkeit, per Telefon mit der Familie über die Sorgen und Ängste zu sprechen.

Wie viele Frauen wegen Corona erst gar nicht zu einem Frauenarzt gingen, auch wenn sie einen Knoten bemerkten, kann man nicht sagen. Die Nachsorge bei Brustkrebs wurde jedoch leider häufig nicht mehr so wahrgenommen. Allerdings haben weiterhin viele Frauen persönlichen Kontakt zum Case Management gehalten und wurden damit eindringlich ermutigt, zur Nachsorge zu gehen.

Für viele Frauen sind Onkologische Selbsthilfegruppen und Rehabilitationsmaßnahmen nach der Erkrankung für den Einstieg in das „normale“ Leben wichtig. Auch dieses ist seit März 2020 nicht mehr in gewohnter Form möglich. Einige Reha-Kliniken wurden erst mal geschlossen und Selbsthilfegruppen konnten sich nicht mehr persönlich treffen. Brustzentren ermutigen die Frauen immer wieder, sich in Selbsthilfegruppen anzumelden. Der Kontakt war und ist über das Netz und Telefonie weiterhin möglich. Der Austausch untereinander, das Miteinander-Reden und das gemeinsame Erleben bei gleicher oder ähnlicher Diagnose ist sehr wichtig für die Lebensqualität, denn manchmal ist geteiltes Leid halbes Leid.

Wichtig ist und bleibt, Früherkennungsangebote, notwendige Therapien und Nachsorgetermine sowie Hilfsangebote wahrzunehmen. Viele Aufgaben, wie Beruf, Familie, Kinder oder zu betreuende Eltern verlangen häufig die ganze Frau, die sich dabei selbst nicht vergessen darf.

Auch Männer sollten auf sich Acht geben, denn auch sie können, wenn auch sehr selten, an Brustkrebs erkranken.

 

Zertifiziert

pCC-zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und MAAS-BGW für ISO


Kontakt

Bonifatius Hospital Lingen gGmbH
Wilhelmstraße 13
49808 Lingen (Ems)

Telefon:
0591 910-0

E-Mail:
info@hospital-lingen.de

Impressum | Datenschutz

Medizinproduktesicherheit:
Sie erreichen unseren Beauftragten für Medizinproduktesicherheit (gem. §6 der MPBetreibV) unter folgender E-Mail-Adresse: medizinproduktesicherheit@hospital-lingen.de

Copyright (c) 2015. Bonifatius Hospital Lingen. Alle Rechte vorbehalten.