Das „Diabetische Fußsyndrom“
- umfassend und sektorenübergreifend behandeln -

Ziel: Chronische Wunden und Amputationen vermeiden

von Dr. Hartmut Görtz und Dr. Jörg Teßarek
Chefärzte der Gefäßchirurgie des Bonifatius Hospitals
Leiter der zertifizierten „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ (Deutsche Diabetes Gesellschaft)

Viele Menschen, die von Diabetes mellitus betroffen sind, kennen die Angst vor einer Fußamputation, weil sich eine Wunde gebildet hat, die einfach nicht heilen will. In vielen Fällen lässt sich dieses Schreckensszenario jedoch verhindern, wenn der Diabetes-Patient auch in Bezug auf das sogenannte „Diabetische Fußsyndrom“ qualifiziert, strukturiert und umfassend betreut wird.

Die Gefäßchirurgie des Bonifatius Hospitals wurde mit den Siegeln als ambulante sowie stationäre „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft ausgezeichnet. Ein wichtiger Aspekt ist die abgestimmte Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Das gefäßchirurgische Team arbeitet seit Jahren eng intersektoral mit niedergelassenen Hausärzten und Diabetologen sowie entsprechenden Schwerpunktpraxen, Klinikärzten, Krankenhaushygienikern, pflegerischen und ärztlichen Wundexperten sowie mit Podologen und Orthopädietechnikern zusammen. Spezielle Schuhe, Einlagen oder sogenannte Orthesen unterstützen die erforderliche Entlastung, ohne die Fußwunden oft nicht abheilen. Im Bedarfsfall werden stets auch weitere ärztliche Vertreter/innen anderer Fachgebiete mit hinzugezogen.

Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Rund sieben Millionen Menschen sind betroffen. Weil die Krankheit unter anderem die Blutgefäße in Mitleidenschaft zieht, haben die Patienten ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Augenleiden, Herz-Kreislauferkrankungen oder eben das „diabetische Fußsyndrom“. Dabei führt eine eintretende Nervenschädigung zu Empfindungsstörungen, die dazu führen, dass der Patient Verletzungen und Schädigungen am Fuß nicht rechtzeitig und nicht hinreichend störend wahrnimmt. Fehlende Schutzfunktionen, schlechtere Infektabwehr sowie wie in vielen Fällen eine zusätzliche Durchblutungsstörung führen zu einer schlechteren Wundheilung. So verschlimmern sich Wunden weiter – bis schließlich (Teil-)Amputationen unumgänglich werden können. 70 Prozent aller Amputationen in Deutschland betreffen laut DDG Menschen mit Diabetes.

In Deutschland werden laut der DDG jährlich rund 40.000 Diabetes-Patienten Teile des Fußes oder der gesamte Fuß amputiert. Für die Betroffenen bedeutet der Verlust des Fußes nicht nur einen großen Verlust an Lebensqualität: Sie haben in der Folge auch ein erhöhtes Sterberisiko. Daher ist eine zeitnahe strukturierte Versorgung des Fußes bei Patienten mit Diabetes unerlässlich, um Amputationen möglichst zu vermeiden.

Wichtig ist, dass der Fuß 2x wöchentlich als Prophylaxe vom Patienten oder Angehörigen selber untersucht wird, so dass bereits kleinste Wunden schnell bemerkt werden, denn kann können Verschlimmerungen vermieden, optimal behandelt und der Fuß in vielen Fällen erhalten werden. Das diabetische Fußsyndrom erfordert eine sehr gründliche, koordinierte und sektorenübergreifende Behandlung durch das interdisziplinäre Experten-Team.

Die AG Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zeichnet Einrichtungen aus, die diese hohe Qualität in der Fußbehandlung und eine enge Zusammenarbeit mit allen an der Behandlung notwindigen Fachdisziplinen bieten.
Eine Übersicht der Einrichtungen findet am man auf der Homepage: https://ag-fuss-ddg.de/

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