09.04.2018

Demenz geht uns alle an!

Vor allem die JUGEND. Denn dann muss man bereits mit der Prävention beginnen.

Demenz ist zwar eine Erkrankung des Alters, aber: der Grundstein wird in der Jugend gelegt.

von Dr. Sonja Stöve, Chefärztin Neurovaskuläre Medizin und Leiterin der Stroke Unit, Bonifatius Hospital Lingen

Zwar steigt der Anteil der Demenzkranken exponentiell mit dem Alter an, jedoch stellt die Demenz (mit Ausnahme der erblichen sowie der degenerativ bedingten Demenzen wie z.B. Alzheimererkrankung), eine Funktionsstörung des Gehirns dar, die durch Schädigungen entsteht, die das Gehirn im Laufe des Lebens erleidet. Demenz ist der Oberbegriff für eine Hirnleistungsstörung bzw. Abnahme der kognitiven Fähigkeiten im Alter.

Es wird zwischen primären und sekundären Demenzen unterschieden.

Die primären Demenzen sind durch eine Struktur-Schädigung auf der Ebene des Zellstoffwechsels bedingt, so dass es zur Anhäufung von Zellfunktions-störenden Substanzen in den Hirnzellen kommt. Die häufigste stellt die Alzheimer Demenz dar bzw artverwandte sogenannte neurodegenerative Demenzen. Eine ursächliche Behandlung dieser Demenzformen ist nicht möglich. Diese Erkrankungen sind leider schicksalhaft.

Daneben werden die sekundären Demenzen unterschieden. Dabei handelt es sich um Funktionsstörungen des Gehirns, die durch Schädigung des Gehrins infolge einer Grunderkrankung entstehen, wenn z.B. Hirnsubstanz verloren geht: typischerweise nach einem Hirninfarkt oder blutigem Schlaganfall, nach Hirnverletzung aber auch durch Zufuhr toxischer Substanzen wie Alkohol, durch Altershirndruck, etc.. Ebenso führt ein schlecht eingestellter Blutdruck und Diabetes zu Dauerschäden des Gehirns. Da Hirnsubstanz nicht zu ersetzen ist und die Regenerationsfähigkeit von Geweben im Alter per se eingeschränkt ist, stellt sich die Frage, was gegen eine Demenz auzurichten ist:

Bei primärer Demenz: sind unterstützende aufklärende Maßnahmen für Angehörige notwendig. Aufklärung über die Entwicklung der Erkrankung im mittel- bis langfristigen Verlauf, Besprechung von möglichen zu erwartenden Symptomen und Komplikationen. In der Frühphase ggf. Medikamente, die ein wenig das Fortschreiten verzögern – nicht jeodch verhindern vermögen. Eine Heilung oder Rückbildung hingegen ist nicht möglich.

Bei sekundärer Demenz ist das Hauptaugenmerk auf die Identifikation der auslösenden Erkrankung zu legen, um diese rechtzeitig zu behandeln, so dass ein Fortschreiten der Hirnsubstanzschädigung noch verhindert werden kann.

Am besten ist jedoch, von Anbeginn seines Lebens so zu leben, dass keine der auslösenden Ursachen für die Entwicklung einer sekundären Demenz eintreten kann.

Was macht der Arzt bei Demenzverdacht?

Ausführliche Befragung des Patienten und auch der Angehörigen insbesondere über den zeitlichen Verlauf der Entwicklung der kognitiven Störungen und in welcher Art diese sich vornehmlich präsentieren.

Bildgebung des Gehirns, um etwaige strukturelle Schäden auszuschließen/nachzuweisen,

Nervenwasser-Untersuchung. Dabei können auch Hinweise auf das Vorliegen einer Alzheimer Erkankung gewonnen werden, insbesondere in der Frühphase der Erkrankung.

Fazit:

Eine primäre Demenz ist meistens nicht zu vermeiden, sondern schicksalhaft. Die sekundäre Demenz hingegen kann durchaus vermieden werden: Am wirksamsten ist frühzeitige Vorbeugung und Schutz des Gehirns, nicht aber Schonung: kontinuierliches Benutzen und Fordern kann kognitive Defitize im Alter vermeiden, verzögern und auch teilweise kompensieren.

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