12.06.2019

Lachgas in der Geburtshilfe

Bonifatius Hospital Lingen erhält positive Resonanzen

Als eine der ersten Patientinnen im Boni nutzte Nicole Eberhard bei der Geburt ihres zweiten Kindes Lachgas als schmerzlinderndes Mittel. In vielen Ländern ist der Einsatz von Lachgas bereits seit Jahren weit verbreitet und auch in Deutschland wächst das Interesse.

 

Haben positive Erfahrungen mit dem Einsatz von Lachgas gemacht: Eugen und Nicole Eberhard mit Baby Lilly (v.l.), Chefarzt der Geburtshilfe Dr. Manfred Johnscher und Leitende Hebamme Elke Lange

Als Alternative oder Unterstützung zur gängigen Periduralanästhesie (PDA) gilt Lachgas als gute und sichere Schmerzlinderung. Das Gemisch aus 50 Prozent Sauerstoff und 50 Prozent Lachgas ist geschmacks- sowie geruchslos und wird mithilfe einer Maske inhaliert. Die Frauen können das Mittel nach kurzer Anleitung selbst dosieren. „Die Möglichkeit der Selbstbestimmung hilft vielen Frauen bereits beim Lockerlassen“, erklärt Elke Lange, Leitende Hebamme im Bonifatius Hospital. Der Schmerz sei zwar nicht vollkommen verschwunden, aber das Lachgas hemme die Spitze der Wehe. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Wirkung. Diese setzt bereits nach einigen Atemzügen ein und erreicht ihr Maximum nach zwei bis drei Minuten. Trotz des Medikaments erlebt die Frau die Geburt bewusst. Das bestätigt auch Patientin Nicole Eberhard: „Je nachdem wie tief man einatmet, fühlt es sich an, als hätte man etwas Sekt getrunken. Ansonsten ist alles ganz normal.“ Die möglichen Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schwindel sind beim Lachgas meist gering. Auch für das Baby ist der Einsatz unbedenklich. Nicole Eberhard würde es daher beim nächsten Mal wieder nutzen: „Bei meiner ersten Geburt mithilfe eines Schmerztropfes war ich hinterher länger kaputt. Mit Lachgas ist man schon kurz danach fit.“

Ob das Lachgas als Schmerzmittel eingesetzt werden kann, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Geburtshilfe und Anästhesie arbeiten eng zusammen. Im Vorfeld können die verschiedenen Methoden individuell nach den Bedürfnissen und Wünschen der Frau unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Situation besprochen werden.

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