04.03.2024

Pulsed Field Ablation als innovative Technologie gegen Vorhofflimmern etabliert

Neues Verfahren ist präzise, schnell, sicher und schonend

Um das Vorhofflimmern als eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen zu behandeln, veröden Spezialisten im elektrophysiologischen (Herzkatheter-) Labor der Kardiologie des Bonifatius Hospitals die krankhaften Erregungsherde im linken Vorhof des Herzens. So kommt der unregelmäßige Herzschlag wieder in den richtigen Takt. Seit Mitte Februar kommt in Lingen zusätzlich ein innovatives Verfahren zum Einsatz, welches zum Veröden kurz-anhaltende Stromimpulse nutzt.
„Die Elektroporation, auch Pulsed Field Ablation (PFA) genannt, ist immer besser untersucht und im klinischen Alltag angekommen, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Alexander G. Pott, „sie schont stärker das umliegende Gewebe und ist besonders präzise.“

Das Team um Chefarzt Prof. Dr. Pott (re), auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der dt. Herzstiftung, bei der innovativen Elektroporation (PFA) zur Behandlung des Vorhofflimmerns.

Im Vergleich zu den etablierten Hochfrequenz- oder Kryoablationen, bei denen mit Wärme bzw. Kälte die rhythmusstörenden Impulse im Herzgewebe behandelt werden, wird bei diesem Verfahren der Effekt durch das gezielte Einbringen kleiner Poren in die Zellmembran erbracht. Mit kurzen, pulsierenden Stromstößen werden winzig kleine Löcher so rasch eingebracht, dass die Verödungsprozedur weniger Zeit benötigt. Die entstandenen Poren führen zu einer umgehenden Beseitigung der Störsignale im Vorhof und verhindern so nachgewiesenermaßen das Wiederauftreten von Vorhofflimmern.

„Die Erfahrungen mit dieser seit 2021 zugelassenen Technologie sind deutschlandweit sehr positiv, so auch für unsere ersten zehn Patienten“, berichtet Prof. Dr. Pott. „Erfreulich ist auch, dass weniger Komplikationen auftreten und die Elektroporation somit noch sicherer ist als die bisherigen Verfahren.“ Zudem benötigt der PFA-Eingriff weniger Zeit und die Patienten können schneller wieder nach Hauses entlassen werden.

Die Ausweitung um das PFA-Verfahren ermöglicht dem Behandlungsteam, je nach Art der Rhythmusstörung und patientenspezifischen Eigenschaften, aus mehreren gut etablierten Techniken die passende auszuwählen. Jährlich werden ca. 350 Ablationen im Boni durchgeführt, Tendenz steigend. „Die Anzahl an Patienten, die an einer Herzrhythmusstörung leiden, wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Daher ist die Etablierung hochmoderner Verfahren in der Behandlung von Vorhofflimmern ein wesentlicher Baustein in der Sicherstellung des Versorgungsauftrags der emsländischen Bevölkerung“, so Professor Dr. Alexander G. Pott, der Autor zahlreicher internationaler Studien zu diesem Thema ist.

Einige Eindrücke zum neuen Verfahren aus dem Katheterlabor

Der Pulsed-Field-Katheter wird zunächst in der „Basket“-Konfiguration (li.) in den linken Vorhof eingeführt und im Ostium positioniert. Es werden zwei gepaarte Impulse mit einer Dauer von jeweils 2,5 Sekunden durchgeführt. Zwischen den Anwendungen wird der Katheter gedreht.
Der Katheter wird danach in die „Flower“-Position (re.) geändert Zwei weitere gepaarte Impulse mit Drehung werden ausgelöst.

 Insgesamt werden acht Impulse pro Vene durchgeführt.

Durch die gepaarte Impulsabgabe wird ein langanhaltender Effekt sichergestellt.

 

 

 

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