01.10.2018

Soweit die Füße tragen!

von Chefarzt Dr. Holger Alex
Leiter EndoProthetikZentrum Lingen/Sögel
Zertifizierter Fußchirurg

Viele Menschen, besonders häufig Frauen, haben schon zum Teil als junger Mensch Probleme mit den Füßen.

Verschiedenste angeborene oder später erworbene Fehstellungen können zu den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen führen. Vom kleinsten Hühnerauge bis zur ausgeprägten Fehlstellung machen diese ihnen das Leben schwer. Unsere Füße brauchen wir täglich und da ist es besonders lästig, wenn es im Schuh drückt.

Eine häufige Fehlstellung stellt der Hallux valgus, wohl besser auch als Ballen bekannt, dar. Er ist Folge eines Spreizfußes, der angeboren aber auch später erworben werden kann. Die Mittelfußknochen weichen im Vorfußbereich auseinander und das Fußquergewölbe sackt ab. Der Große Zeh weicht in der Folge nach außen hin ab und auf der Innenseite bildet sich der vermeintliche Ballen. Die Haut darüber wird stark belastet und es bildet sich Hornhaut (Clavus). Im ungünstigen Fall entzündet sich der hier befindliche Schleimbeutel und der Ballen fängt an zu nässen und zu eitern. Eine langwierige Behandlung wird erforderlich. Heute lässt sich dieses Problem häufig vermeiden – zunächst durch konservative Behandlungsmaßnahen, später aber auch durch eine ambulante OP. Die Patienten können sofort wieder voll belasten und mit einem speziellen Schuh laufen. Eine Bandage muss für vier Wochen nach der Operation getragen werden. Kommen weitere, häufig mit einem Spreizfuß vergesellschaftete Probleme hinzu, ist aber durchaus auch eine stationäre Behandlung erforderlich.

Sogenannte Krallenzehen sind so ein weiteres Ärgernis. Durch den Spreizfuß kommt es zu einem Ungleichgewicht der Beuge- und Strecksehnen. Es bilden sich Krallenzehen. Über den Zehengelenken und unter den Mittelfußknochen bilden sich ebenfalls schmerzhafte Schwielen. Entweder durch selbständige oder aber professionelle Fußpflege lässt sich Linderung erzielen – meist nur für kurze Zeit und zu nicht unerheblichen Kosten. Auch hier gibt es moderne Operationsverfahren, die sichere und auch gut vorhersagbare Ergebnisse liefern können.

Im Laufe der Zeit kommt es durch Fehlstellung und Fehlbelastung zu einem vorzeitigen Verschleiß der Fußgelenke und dabei besonders am Großzehengrundgelenk (Arthrose). Neben Schmerzmitteln und anderen nicht operativen Behandlungsmaßnahmen gibt es für dieses Problem auch verschiedene operative Verfahren. Am besten bewährt hat sich dabei die Versteifung des Gelenkes. Es gibt sogar einige erfolgreiche Bundesligaspieler, die bereits in jungen Jahren aufgrund der hohen Belastung eine solche Operation brauchten und anschließend weiter erfolgreich spielen konnten.

Letztendlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Probleme am Fuß, die der betroffene Patient am besten mit einem erfahrenen Fußchirurgen bespricht und eine individuelle Lösung dafür findet.

Kinder leiden häufig am bekannten Knick-Senkfuß oder einfach auch Plattfuß genannt. Einige Kinder haben erhebliche Probleme, andere wiederum so gut wie keine und es fällt nur zufällig auf. Der kindliche Plattfuß korrigiert sich häufig bis zum 11- 13 Lebensjahr – danach allerdings nicht mehr. Unbehandelt werden dann ein Leben lang Einlagen erforderlich und nicht selten entwickelt sich eine Fußwurzelarthrose, die aufwendige Operationen nach sich ziehen kann. Ein kleiner ambulanter Eingriff kann den Plattfuß im Kindesalter häufig völlig korrigieren. Auch hier sollte aber das Gespräch mit dem Orthopäden und Fußchirurgen gesucht werden, um die richtige Behandlung für die Kinder zu finden.

Unsere Füße tragen uns ein ganzes Leben lang durch die Welt. Sie verdienen eine gute Behandlung.

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