02.10.2016

Der Dickdarmkrebs: Vorsorge Wahrnehmen

Von den Chefärzten
Dr. Christoph Seidlmayer und
Prof. Dr. Eckhard Stüber
vom zertifizierten Darmkrebszentrum Lingen

 

Der Dickdarmkrebs stellt mit mehr als 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland weiterhin die zweithäufigste Tumorerkrankung dar. Ca. 6% der deutschen Bevölkerung wird im Laufe des Lebens an einem Darmkrebs erkranken.

Durch frühzeitige Diagnostik und verbesserte Operationstechniken ist diese Erkrankung glücklicherweise bei mehr als der Hälfte der betroffenen Menschen heilbar. Hierbei kommen moderne, schonende Operationstechniken (Stichwort: „Schlüssellochtechnik“) regelhaft zum Einsatz. Ein dauerhafter „Seitenausgang“ (anus praeter) – vor dem viele Menschen große Angst haben - muss heutzutage nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen angelegt werden. Bei einigen Patienten kann das gute operative Ergebnis zudem noch durch eine kurzfristige Chemotherapie verbessert werden.

Alles entscheidend für diese guten Heilungschancen ist und bleibt jedoch eine adäquate, rechtzeitige Diagnostik.

Hierzu eignen sich ab dem 50.-ten Lebensjahr Testsysteme, die verstecktes Blut im Stuhl – als potentiellen Marker einer Dickdarmkrebserkrankung – nachweisen können. Ab dem 55.-ten Lebensjahr wird die Durchführung einer kompletten Dickdarmspiegelung empfohlen. Hierdurch bestehen gute Chancen, Krebserkrankungen des Dickdarms in frühen Stadien zu erkennen, bevor sie Symptome verursachen oder bereits in andere Organe gestreut haben.

Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass bei dieser Untersuchung auch die noch gutartigen Vorstufen (genannt „Polypen“) erkannt und entfernt werden können. Somit handelt es sich bei der Dickdarmspiegelung ab dem 55.-ten Lebensjahr nicht nur um eine Krebs-Früherkennungsmaßnahme, sondern vielmehr um eine echte Vorsorge zur Verhinderung des Auftretens des Dickdarmkrebs. Seit dem Jahr 2003 ist diese sogenannte Vorsorgekoloskopie in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen worden und hat seitdem viele Menschen davor bewahrt, eine Krebserkrankung des Dickdarms zu entwickeln. Jeder Hausarzt kann jedem seiner Patienten mitteilen, wer in der entsprechenden Region Dickdarmspiegelungen vornimmt.

Für die Behandlung aller Patienten, bei denen bei einer Dickdarmspiegelung ein Dickdarmkrebs diagnostiziert wurde, haben sich in ganz Deutschland von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Darmzentren gebildet. Hierdurch wird sichergestellt, dass alle medizinischen Fachbereiche (Chirurgie, Innere Medizin, Onkologie, Pathologie, Strahlentherapie, Radiologie), die bei der Diagnostik und Behandlung dieser Erkrankung relevant sind, gemeinsam – im Rahmen einer sogenannten „Tumorkonferenz“ – über die individuellen Behandlungsstrategien beraten und für den Patienten maßgeschneiderte Therapieempfehlungen entwickeln.

Paradoxerweise ist das eigentliche Ziel dieser Darmzentren jedoch, sich selbst abzuschaffen! Darmzentren wollen das erreichen, indem sie konstant auf die guten Vorsorgemöglichkeiten beim Darmkrebs hinweisen und jeden Mitmenschen auffordern, die o.g. Vorsorgeangebote wahrzunehmen, damit es erst gar nicht zu dieser Erkrankung kommt. Machen Sie mit!

 

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