Infos für Ärzte

Ärztliche Weiterbildung ist uns wichtig. Wir wollen gute Fachärztinnen und Fachärzte ausbilden. Wir bieten Ihnen eine strukturierte praxisorientierte Weiterbildung und unter anderem auch einen kostenfreien Zugang zur Wissensdatenbank inklusive dem online Lernportal zur Facharztvorbereitung von AMBOSS.

Das Bonifatius Hospital Lingen ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit über 400 Planbetten zuzüglich einer geriatrischen Rehabilitations- und Tagesklinik, 20 Fach- und Belegabteilungen in dem jährlich über 100.000 Patienten stationär und ambulant behandelt werden. Wir sind ein akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und als Weiterbildungsstätte der Ärztekammer Niedersachsen für das Fach Anästhesiologie, Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie und Notfallmedizin anerkannt. Die Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin gewährleistet die anästhesiologische Versorgung aller operativen Fachabteilungen. Aktuell betreut die Abteilung etwa 20.000 Anästhesieleistungen in den 14 Operationssälen. Wir führen einen hohen Anteil an Regionalanästhesien, Kinderanästhesien und Anästhesien bei großen abdominal-, thorax- und gefäßchirurgischen Eingriffen einschließlich Zweihöhleneingriffen mit Einlungenventilation durch. Eine leistungsstarke geburtshilfliche Abteilung mit ca. 1500 Geburten im Jahr mit angegliedertem Perinatalzentrum rundet das vielfältige und umfangreiche Spektrum des Hauses ab. Zum Aufgabenspektrum der Abteilung gehört zudem die postoperative Nachsorge der Regionalanästhesiepatienten, die Schockraumversorgung im Bereich des Traumazentrums in der zentralen Notaufnahme, Anästhesie-, Palliativ- und Schmerzkonsile, die Betreuung kardiologischer Patienten im Hybrid-OP bei minimalinvasiven kardiologischen Eingriffen, die Teilnahme am Notarztdienst und die Betreuung verschiedener Außenbereiche, wie Narkosen im MRT oder in der Endoskopie. Die fachlich und organisatorisch von uns geleitete interdisziplinäre Intensivstation umfasst 20 Bettplätze und führt die aufwendige intensivmedizinische Komplexbehandlung durch. Die Abteilung betreibt eine Schmerzstation mit 8 eigenen Betten zur interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie. Zudem bestehen eine Ermächtigungsambulanz und ein MVZ für spezielle Schmerztherapie. Das Bonifatius Hospital ist nach DIN ISO 9001 und proCum Cert zertifiziert.

Weiterbildungsermächtigungen

Wir verfügen über die vollen Weiterbildungsermächtigungen der Ärztekammer Niedersachsen für

• den/die Facharzt/-ärztin für Anästhesiologie (60 Monate, davon 12 Monate Intensivmedizin)
• die Zusatzweiterbildung (spezielle) „Intensivmedizin“ (24 Monate nach alter WBO und 18 Monate nach neuer WBO 2020)
• die Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" (6 Monate) und
• die Zusatzbezeichnung "spezielle Schmerztherapie" (12 Monate).

Mehrere Mitarbeiter verfügen zudem über die in Niedersachsen erforderliche Weiterbildungsermächtigung zur Begleitung der Notarzteinsätze.

Stellen

Aktuell arbeiten ca. 30 ärztliche Mitarbeiter und 35 Pflegekräfte in der Anästhesieabteilung sowie 12 Ärzte und 50 Pflegekräfte auf der Intensivtherapiestation. Wir haben einen hohen Anteil an Fachpflegekräften. Zudem haben wir ein Painnursesystem im Bereich der stationären und akuten Schmerztherapie.

Ausbildungs- und Einarbeitungskonzept:

Jeder neue Mitarbeiter bekommt einen geeigneten Mentor aus dem Kreis der erfahrenen Assistenten und Fachärzte zugeordnet. Dieser begleitet den neuen Mitarbeiter in den ersten Wochen, wobei sich das Ausmaß der Betreuung je nach Vorkenntnissen ergibt.

Alle Verfahrensanweisungen, SOPs und Standards sind von jedem Arbeitsplatz aus abrufbar. Zusätzlich bekommt jeder neue Mitarbeiter einen USB Stick mit vielen nützlichen und relevanten Dokumenten ausgehändigt. Dort sind auch das Logbuch für die Weiterbildung, die Weiterbildungsordnung und das Weiterbildungscurriculum zu finden.

Wir versuchen Arbeitsverträge, Urlaubsregelungen und Dienste möglichst familienfreundlich zu gestalten und nehmen Rücksicht auf individuelle Wünsche der Mitarbeiter. Kaffee und Wasser gibt es im OP kostenlos. Die Kantine bietet qualitativ hochwertiges Essen und wir achten auch auf eine angemessene Pausenregelung. Zwei erfahrene Ärzte führen stets Aufsicht im OP, so dass immer jemand bei Problemen oder Fragen schnell zur Stelle ist.

Mindestens einmal im Kalenderjahr finden Mitarbeitergespräche statt. Zudem gibt es für die Weiterbildungsassistenten strukturierte Weiterbildungsgespräche mit einem der weiterbildungsermächtigten Ärzte. Weitere Anlässe werden vom Chefarzt und den Oberärzten aufmerksam wahrgenommen. Dabei wird vor allem auf das positive Feedback Wert gelegt, ohne dabei auf die Benennung der Schwächen zu verzichten. Wertschätzung und gegenseitiger Respekt ist ein wichtiges Gebot in der Abteilung.

Die Intensivstation wird im Schichtdienst 24/7 besetzt. Für die operative Versorgung außerhalb der Kernarbeitszeit gibt es einen Bereitschaftsdienstteam aus Arzt und Pflegekraft vor Ort. Als dritten Anästhesiearzt vor Ort wird ein Facharztdienst (MET) vorgehalten, der beiden Assistenzärzten (Intensivarzt und Bereitschaftsdienst) jederzeit Unterstützung geben kann oder bei Notfällen sofort zur Verfügung steht. Die „METs“ müssen die für den Facharzt geforderten 1800 Narkosen inklusive der unterschiedlichen Gebiete und Inhalte gem. WBO der Ärztekammer und die 12 Monate Intensivzeit bereits absolviert haben (Facharztreife). Ein Oberarzt der Abteilung hat Hintergrunddienst und kann jederzeit zusätzlich bei besonderen Fragestellungen in Haus kommen. Für den Anästhesiedienst gibt es einen Kriterienkatalog, der vor dem ersten Dienst von zwei Oberärzten in einem „Dienstreifegespräch (PDF)“ validiert wird. Wir wollen so eine hohe medizinische Versorgungsqualität sicherstellen, aber auch Überforderung von jungen Kollegen ausschließen. Eine gute und sichere Einarbeitung und Ausbildung liegt uns sehr am Herzen.

Jeder Mitarbeiter wird entsprechend seinen Fähigkeiten und nach seinem Weiterbildungsbedarf in bestimmten Rotationen eingesetzt, wobei die Situation einer Über- und einer Unterforderung vermieden wird. Weitere für den Einsatz bestimmende Faktoren sind Erkenntnis- und Methodenfortschritt sowie Arbeitsplatzzufriedenheit. Jeder Mitarbeiter soll in seinen Stärken gefördert und in seinen Schwächen gestützt werden. Förderung und Stützung vollzieht sich durch die Übertragung genau spezifizierter Tätigkeiten sowie durch patientenseitige Schulung in Begleitung eines dafür fachlich und menschlich geeigneten Mentors. Während einer Weiterbildung dokumentieren die Mitarbeiter diese anhand eines standardisierten Weiterbildungsnachweises entsprechend der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen.

Fort- und Weiterbildung / Lehre

Die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie dauert 60 Monate in Vollzeit. Innerhalb dieser 60 Monate müssen Sie 12 Monate auf einer Intensivstation tätig sein. Die Tätigkeit auf der Intensivstation erfolgt im Schichtdienst. In den Richtlinien der Ärztekammer über die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie finden Sie gewisse Richtzahlen. Durch die Tätigkeit im Bonifatius Hospital Lingen werden Sie diese Zahlen deutlich übertreffen. „Notarztfahren“ ist gewünscht und wird unterstützt. Bei Teilzeittätigkeit verlängert sich die Weiterbildungszeit entsprechend. Alle Mitarbeitenden der Anästhesie werden im Bereich Reanimation in von der AHA zertifizierten ACLS Kursen geschult. Ebenso bieten wir interne Schockraumtrainings und Simulationstrainings inklusive der Berücksichtigung von CRM Aspekten an.

Wöchentliche Mittwochsfortbildung
Jeden Freitag findet eine Frühfortbildung 07:30 bis 08:00 Uhr statt. Hier werden Themen rund um die Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin in einem Kurzvortrag dargestellt.

Fortbildungen
Die Abteilung bietet etwa 15 Fortbildungsveranstaltungen (Montagsfortbildung) pro Jahr an. Alle Veranstaltungen sind von der Landesärztekammer zertifiziert und mit Fortbildungspunkten bewertet. Das Angebot umfasst alle Bereiche des Fachgebietes, d.h. die Anästhesie, die Intensivmedizin sowie die Schmerz-, Palliativ- und Notfallmedizin. Zudem bietet uns die hauseigene Akademie St. Franziskus viele Veranstaltungen an. Reanimationskurse, mehrtägige Ultraschallkurse und Intensiveinführungskurse werden auch im Haus für die Mitarbeiter angeboten. Schmerzzirkel und viele weitere Fortbildungen der anderen Fachabteilungen können kostenlos besucht werden.

Überregionale Fortbildungen, Kongresse und Tagungen
Der Chefarzt und die Oberärzte informieren die Mitarbeiter regelmäßig über interessante Veranstaltungen. Für Fortbildungen wird Dienstbefreiung gewährt und die anfallenden Kosten werden durch das Bonifatius Hospital anteilig übernommen. Dafür steht der Abteilung ein entsprechendes Budget zur Verfügung. Nach Rückkehr sollen die Inhalte von externen Fortbildungen in einem dafür geeigneten Rahmen anderen Mitarbeitern der Abteilung vorgestellt werden. Besondere Fortbildungen (Strahlenschutzkurs, ERC/ALS-Kurs, TraumaManagement Kurs, Weiterbildungskurs für Schmerztherapie oder der 80 Stunden umfassende Notarztkurs) stehen zusätzlich zum Abteilungsbudget, also besonders gefördert, den Mitarbeitern offen.

Eigenstudium anhand der Fachliteratur
Der Chefarzt und die Oberärzte beraten die Mitarbeiter über entsprechende Zugangswege und geben besonders aussagefähige Artikel zu spezifischen Fragestellungen in gedruckter Form an die Mitarbeiter weiter. Insbesondere sich in der Weiterbildung befindliche Mitarbeiter werden vom Chefarzt in die grundständige Literatur des Fachgebietes eingeführt. Zudem sind viele SOPs und Standards im Intranet von jedem Arbeitsplatz aus abrufbar. Im Anästhesieaufenthaltsraum gibt es eine Bibliothek mit Fachbüchern und Zeitschriften. Die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft bietet allen Ärzten uneingeschränkten Zugang zu AMBOSS. Die Kliniklizenz dieses digitalen Nachschlagewerkes kann von jedem Klinikcomputer aufgerufen werden. Auch auf privaten Smartphones kann AMBOSS kostenfrei durch die Ärzte (auch außerhalb der Klinik) genutzt werden.

Hospitationen
Das operative Spektrum im Bonifatius Hospital ist sehr vielseitig. Sollte ein Mitarbeiter dennoch Interesse oder Bedarf an Hospitationen für besondere Schwerpunkte oder Tätigkeiten haben oder sich einfach nur persönlich fortbilden wollen, besteht die Möglichkeit einer zwei bis drei Wochen umfassenden Hospitation in Partnerkliniken. Hierzu wurden schon im Vorfeld Hospitationsvereinbarungen getroffen und durch die Ärztekammer im Rahmen des Weiterbildungscurriculums genehmigt.

MPG Einweisungen
Wir führen wöchentliche Schulungen zum Umgang mit den medizinischen Geräten durch, damit jeder Mitarbeiter „seine Arbeitsgeräte“ auch sicher perfekt beherrscht.