23.05.2022

Delegationsreise des Wirtschaftsverbands nach Paraguay

Deutschsprachige Fachkräfte für das Emsland

Im Rahmen des Projekts „Perspektive Emsland“ des Wirtschaftsverbands werden seit 2018 Auszubildende und Fachkräfte aus Paraguay in das Emsland geholt. Nun hat eine Delegation aus Vertretern verschiedener Branchen - unter anderem auch des Bonifatius Hospitals - eine Reise in das südamerikanische Land unternommen.

  Krankenhaus in der mennonitischen Gemeinde Tres Palmas

 

Fachkräftemangel in der Region

Im Emsland können viele Stellen nicht besetzt werden, weil gute Fachkräfte fehlen. In Paraguay gibt es eine große Anzahl deutscher Ansiedlungen, in denen die mennonitischen Bewohner die deutsche Sprache sprechen und in den Schulen gut ausgebildet werden. Jedoch haben sie in den landwirtschaftlich geprägten Regionen nur eingeschränkte Perspektiven. Durch diese Umstände ist es vor fünf Jahren zum Projekt „Perspektive Emsland“ gekommen. Seitdem haben 18 junge Menschen eine Ausbildung in verschiedenen Betrieben der Region angefangen und teilweise sogar bereits abgeschlossen.

Vertreter aus Gesundheitswesen, Handwerk, Industrie, Landwirtschaft und Logistik besuchten mehrere mennonitische Auswanderungsgebiete sowie die Hauptstadt Asuncion mit dem Ziel, den Austausch und Kontakt weiter zu stärken und die Zusammenarbeit mit neuen Branchen aufzubauen. Ulrich Boll, Vorsitzender des Wirtschaftsverbands Emsland e.V., erklärt: „Uns ist der persönliche Kontakt sehr wichtig. Wir wollen gegenseitiges Vertrauen aufbauen und lernen, wie wir uns unterstützen und voneinander profitieren können!“

Junge Menschen sollen nicht abgeworben werden

Edelgard Klassen, Projektkoordinatorin und Organisatorin der Reise, und ihr Mann, Prof. (UCPY) Dr. (PY) Peter Douglas Klassen, Chefarzt im Bonifatius Hospital Lingen, kommen selbst aus der deutschen Siedlung Fernheim in Paraguay. Durch ihre guten Erfahrungen im Boni mit Ärzten und Pflegekräften aus dem südamerikanischen Land war es zu dem Projekt gekommen. Besonders wichtig bei den Besuchen in den Gemeinschaften war es den Beteiligten, zu vermitteln, dass für die Auszubildenden keine Verpflichtung besteht, nach der Ausbildung im Ausbildungsbetrieb zu bleiben. „Die jungen Menschen sind eine wertvolle Arbeitskraft für uns - auch schon in der Ausbildung. Wir freuen uns natürlich, wenn sie in Deutschland bleiben. Falls sie aber doch zurückgehen, bekommt Paraguay eine sehr gut ausgebildete Fachkraft!“, so Inge Otten, die auf der Reise die Handwerksbranche vertrat.

Voneinander lernen

Auf der Reise konnten beide Seiten spannende Einblicke gewinnen. Die Reiseteilnehmer informierten Schüler, Lehrer und Schulleitungen über die Ausbildungsmöglichkeiten im Emsland. Andersrum konnten die Besucher einen Eindruck vom Leben der Mennoniten gewinnen. Die seit 90 Jahren aufgebauten Ansiedlungen sind sehr gut strukturiert mit eigenen Schulen, eigenen Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen, Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben und vielen mehr.

Kooperation und Einreise vereinfacht

In der Hauptstadt Asunción hatte die Gruppe die Möglichkeit, dem Deutschen Botschafter Holger Scherf das Projekt vorzustellen. Er versprach seine Unterstützung bei den vielfältigen Einreiseformalitäten: „Das Projekt ist toll und wir sind froh über Sie als bindendes Element. Wir tun unsererseits alles dafür, damit sich die beiden Länder näherkommen!“

Botschafter Holger Scherf begrüßt die Delegation von Vertretern aus Gesundheitswesen, Logistik, Industrie, Handwerk und Landwirtschaft in der Deutschen Botschaft in Asunción, Paraguay.

Ebenfalls in Asunción befindet sich das staatliche Krankenhaus, das einen starken Kontrast bildet zu den privaten Einrichtungen in den mennonitischen Gebieten. Die örtlichen Gegebenheiten sind herausfordernd, die Ausbildung der Ärzte jedoch gut. Unter anderem erfolgt die Ärzteausbildung an der Katholischen Universität „Nuestra Senora de la Asunción“. Zwischen der Universität und dem Bonifatius Hospital wurde eine seit Jahren bestehende Kooperation zur Ärzteausbildung verlängert und um zwei Standorte erweitert. „Die Kooperation ist eine Win-win-Situation für unsere Krankenhäuser, die jungen Ärzte und Ärztinnen und die Gesundheitsversorgung in Paraguay“, freut sich Martin Diek, Geschäftsführer des Bonifatius Hospitals.

Unterzeichnung des neuen Kooperations-
vertrags mit der Universität in Asuncion

   

 

 

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