22.05.2014

Gesunder Humor mit dem Wunderheiler

Eckart von Hirschhausen lobt Projekt in Lingen

Lingen. Eher medizinisches Kabarett mit oder eine humorvolle Sprechstunde bei Dr. Eckart von Hirschhausen? Der Auftritt des Arztes am Dienstag vor über 3000 Zuschauern in der Lingener Emslandarena war beides.

Dr. Eckart von Hirschhausen in der Emslandarena Foto: Wilfried Roggendorf

Los ging es mit etwas Wartezeit. Bei einem promovierten Künstler muss das Publikum halt damit rechnen, dass er seine Vorstellung unter Einhaltung des akademischen Viertels cum tempore beginnt. Doch was Hirschhausen danach in seinem gut zweieinhalb Stunden dauernden Programm bot, konnte sich hören und durchaus auch sehen lassen – vorausgesetzt, man saß nicht in den hinteren Reihen des Parketts. Dort hätte man sich in mehr als einer Szene eine Videoleinwand gewünscht.

Manch Magisches wusste Hirschhausen wissenschaftlich zu begründen: Jesus ist über Wasser gegangen? Für Hirschhausen, der sich mit diesem Thema auf dünnes Eis begab, lediglich eine Frage der Außentemperatur. Magie und Medizin würden eng zusammenhängen. Die Magenspiegelung sei entstanden, nachdem ein Mediziner einen Schwertschlucker beobachtet habe. Die Menschen würden Wunder lieben. Das Magische sei ihnen angeboren. Und so spielte das Lied „Wunder gibt es immer wieder“, gespielt von Hirschhausens Pianist Christoph Reuter, eine Rolle, die sich durch das Programm „Wunderheiler“ zog.

Dass seine Liebe auch die Zauberei ist, wurde mehr als deutlich – egal, ob er auf der Bühne Ralf aus Bawinkel den Blinddarm nebst einem gelben Quietscheentchen aus dem Bauch operierte oder den Geburtstag von Zuschauerin Ina anhand ihrer Essgewohnheiten erriet. Auch dass er per kleiner Guillotine eine Gurke zerteilte, der darüber liegende Arm von Christina aus Wettringen aber unversehrt blieb, verdankte die Frau, den zuvor von ihm gemixten „Wunderkügelchen“.

Die humorvoll verpackten ernsthaften medizinischen Ratschläge von der Bühne blieben trotzdem nicht aus. „Der Wert von Alternativmedizin hängt maßgeblich davon ab, welche Alternativen es dazu gibt“, verurteilte Hirschhausen Scharlatane. „Wer kennt sein Sternbild? Wer kennt seinen Blutdruck? Was ist wirklich wichtig im Leben?“, hinterfragte Hirschhausen beispielsweise die Astrologie.

Dann solle man lieber an positive Gedanken glauben. „Placebos wirken selbst dann, wenn die Patienten wissen, dass es sich um ein Placebo handelt“, zitierte Hirschhausen eine Studie. Und auch lachen helfe, sagte der Arzt und Kabarettist und stellte sein Projekt „Humor hilft Heilen“ vor, dem die Idee, dass Auftritte von Clowns in Krankenhäusern zur Genesung der Patienten beitragen, zugrunde liegt.

Zufälle gebe es natürlich, bat Hirschhausen die Besucher, selbst erlebte Wunder und Zufälle in der Pause auf bereitliegende Karten zuschreiben. War es Zufall, dass er an diesem Abend über „Humor hilft Heilen“ sprach, während am Morgen die Lingener Tagespost einen Bericht mit „Lachfalten helfen Heilen“ getitelt hatte? Es ging um ein Projekt des Instituts für Theaterpädagogik am Campus Lingen im St.-Bonifatius-Hospital, das den gleichen Gedanken verfolgt. War es Zufall, dass Hirschhausen aus den vielen Karten unter anderem diese zog und vorlas? War es Zufall, dass Henry Bosse, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik, und Theaterpädagogin Rahel Kurpat im Publikum saßen und in der Pause Hirschhausen ihr Projekt vorstellen durften? „Er war sehr interessiert daran. Wir waren erfreut und erstaunt, wie viel Zeit er sich für uns genommen hat“, erklärte Bosse auf Nachfrage der LT. Und auch Kurpat freute sich: „Es wird auf jeden Fall einen weiteren Kontakt geben.“ Hirschhausen lobte jedenfalls nach dem Vorlesen der Karte das Projekt des „Boni“ und der Theaterpädagogen vor den 3000 Besuchern ausdrücklich.

„Wenn jeder einen schönen Gedanken mit nach Hause nimmt, reicht das“, endete Hirschhausen. Dies dürfte nicht nur auf Bosse und Kurpat, sondern auf den größten Teil des Publikums zutreffen.

Quelle: Lingener Tagespost vom 22.05.2014, Autor: Wlifried Roggendorf

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