17.12.2014

Maßgefertigte Knieprothesen – für jeden individueller Gelenkersatz

Neues Verfahren aus den USA für weniger Schmerzen mit Knieprothesen – wird im Bonifatius Hospital Lingen angewandt

von
Chefarzt Dr. Holger Alex
Orthopädie
Bonifatius Hospital Lingen

Lebensqualität ist mehr denn je an volle Beweglichkeit geknüpft – gesunde Knie sind dabei unverzichtbar. Wenn aber eine Erkrankung wie Arthrose oder eine Verletzung das Kniegelenk beschädigt hat, hilft Patienten oft nur ein künstlicher Voll- oder Teilersatz. Eingesetzt wird meist eine Standardprothese. Doch kein Knie ist wie das andere. Die komplexen Beuge- und Abrollvorgänge der Gelenkbestandteile können bei vielen herkömmlichen Endoprothesen, die in nur fünf bis zehn Größen verfügbar sind, nicht beschwerdefrei rekonstruiert werden. Diese Standardprothesen passen nie hundertprozentig.

Ein neues Verfahren aus den USA, die sogenannte individuelle Knieendoprothese oder Teilprothese bietet die Möglichkeit, bei bestimmten Krankheits- und Verletzungsmustern einen maßgeschneiderten Gelenkersatz zu implantieren. Mit dem neuen Verfahren wird das Implantat dem Knie und nicht umgekehrt das Knie dem Implantat angepasst. Bei den verwendeten Prothesen handelt es sich um individuelle Maßanfertigungen. So entspricht das Implantat der individuellen Knieanatomie des Patienten und ermöglicht den maximalen Erhalt des darunter liegenden Knochens. Auch können die Prothesen dadurch viel genauer an die Gelenkmechanik der Patienten angepasst werden und optimieren so die Funktion. Das speziell für den jeweiligen Patienten angefertigte Kunstgelenk besitzt eine sehr gute Passgenauigkeit und lässt sich in einer weniger aufwändigen, kürzeren Operation, schonender und mit geringerem Blutverlust bei der OP sowie weniger Nachblutungsrisiko als bisher einsetzen. Weil das Implantat viel besser sitzt, muss während der Operation weniger Knochen entfernt werden. Das hat einen weiteren entscheidenden Vorzug für die Patienten. Sollte in späteren Jahren erneut eine Operation notwendig sein, ist außerdem mehr Knochensubstanz vorhanden, was für den Einbau eines neuen Implantats von entscheidender Bedeutung ist.

Das maßgefertigte Knie gibt es sowohl als Teilprothese, wenn nur ein Teil des Kniegelenks von Arthrose betroffen ist, als auch als Totalendoprothese fürs gesamte Gelenk. Mittels Computertomographie wird zunächst ein dreidimensionales Modell des Knies erstellt, anhand dessen das jeweilige Implantat geplant wird. Dieses wird dann maschinell gefertigt, ebenso wie alle für die OP wichtigen Instrumentarien, wie Bohr- und Sägeschablonen. Dauerte es beim konventionellen Gelenkersatz bisher rund 2-3 Wochen von der Vorstellung in der Klinik bis zum OP-Termin, sind es bei der Individualprothese mindestens 6 Wochen, bis die in den USA maßgefertigte Edelstahlprothese eingesetzt werden kann. Gemessen an der Leidenszeit und dem Leidensdruck, den die Patienten bis zur OP-Entscheidung oft hinter sich haben, ist diese Wartezeit sicher kein Problem.

Weil immer mehr Menschen unter einer Kniegelenkarthrose leiden, die aber trotzdem noch sportlich aktiv sein wollen, ist das individuell angepasste Knie gerade für diese Patientengruppe besonders geeignet.

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