04.11.2016

Neue Therapie gegen Prostatakrebs eingeführt

Bonifatius Hospital erweitert multidisziplinäre Behandlungsmöglichkeiten

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Selbst nachdem die Prostata operativ entfernt wurde, können sich in Lymphknoten neue Metastasen bilden. Die können in untypischen Körperregionen sein, die durch übliche bildgebende Verfahren wie die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie nicht identifiziert werden können. Mit der jetzt im Bonifatius Hospital unter der Leitung der Urologie in Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizin, des Medizinphysikers, dem Anästhesie- und OP-Team sowie als externer Partner die Nuklearmedizin der Universitätsklinik Münster angewandten „PSMA-Radio-Guided Surgery“ können diese Tochtergeschwüre sichtbar gemacht und operativ entfernt werden, selbst wenn sie noch sehr klein sind.

Eine Arbeitsgruppe aus München präsentierte diese Technik erstmals auf dem Jahreskongress für Urologie 2015. Durch einen Patienten entstand der Wunsch, diese Operationsmethode auch in Lingen anbieten zu können. Die technische Umsetzung und die Anforderungen der Strahlenschutzbehörde waren und sind sehr streng. Die Genehmigung wurde nach Harmonisierung und Anpassung der Technik erteilt. Die Operation konnte erstmals erfolgreich umgesetzt werden.

Am Tag vor der Operation erhielt der Patient in Münster am Universitätsklinikum den extra für ihn modifizierten Indium-gelabelten PSMA-Antikörper der an den Prostatakarzinomzellen bindet und zusätzlich eine aktualisierte Bildgebung. Am gleichen Tag kam er nach Lingen zur Operationsvorbereitung. Am Folgetag wurde die Operation unter Aufsicht des Medizinphysikers und der Strahlenschutz-Aufsichtsbehörde durchgeführt. Das Auffinden der Herde erfolgte über eine X-Sonde und wäre intraoperativ ohne die gewählte Technik kaum möglich gewesen. Neben der Ortung der Herde war ein gewisser operativer Aufwand erforderlich, da in diesem Feld bereits eine Entfernung der Lymphknoten erfolgt war. Nach Abklingen der Strahlenaktivität wurde histologisch in dem vormals markierten Gewebe der Tumorbefall nachgewiesen, wohingegen tumorsuspektes Nachbargewebe ohne Tumorbefall war. Im klinischen Verlauf konnte ein Abfall des PSA-Wertes (Hinweis auf Krebszellen) nachgewiesen werden.

Dr. Olaf A. Brinkmann, Chefarzt der Urologie, betonte: „Dank aller Kooperationspartner kann diese zukunftsweisende Operationstechnik bei weiteren Prostatakrebs-Patienten im Bonifatius Hospital angewandt werden.“

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