19.07.2021

Rheumachirurgie an Hand und Handgelenk

von
Chefarzt Dr. med. Miho Nicoloff
Handchirurgie Bonifatius Hospital Lingen

 

„Da kann man nichts machen, damit müssen Sie leben.“ Eine Aussage, die Patienten mit Rheuma und Arthrose an Hand und Handgelenk leider immer noch häufig zu hören bekommen. Glücklicherweise hat die Rheumachirurgie der Hand heutzutage viele Möglichkeiten.

Bei der rheumatoiden Arthritis konnten in den letzten Jahren durch die Entwicklung neuer Medikamente große Erfolge hinsichtlich der Entzündungen erreicht werden. Bei guter medikamentöser Einstellung lassen sich in vielen Fällen die Entzündungsschübe sehr gut beherrschen. Jedoch bleiben die einmal entstandenen Schäden an den Gelenken, Sehnen und Bändern bestehen. Es resultieren Fehlstellungen, Funktionseinbußen und vor allem arthritische Gelenkzerstörungen, die sich durch Schienen und Medikamente nicht oder lediglich lindernd beeinflussen lassen.

Bei über 90% der Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis erkranken im Lauf von durchschnittlich zehn Jahren die Hand und das Handgelenk. Aufgrund der günstigen Entwicklung der Endoprothesen ist davon auszugehen, daß sich künstliche Handgelenke zunehmend als Standard etablieren.

Viele Rheumaorthopäden und Handchirurgen bevorzugen weiterhin die Handgelenksversteifung, die keine Beweglichkeit mehr ermöglicht. Doch die Entwicklung der neuesten ungekoppelten Endoprothesen macht die Versteifung weitgehend überflüssig. Zu den Ursachen für die Entwicklung einer Handgelenksarthrose zählen neben der rheumatoiden Arthritis auch die sogenannten degenerative Arthrosen oder die durch Verletzungen entstandenen Arthrosen wie nach fehlverheilten Speichenbrüchen, Kahnbeinbrüchen oder komplexen Bandzerreißungen im Handgelenk. Der große Vorteil ist neben der Kraftentwicklung besonders der Erhalt der Beweglichkeit. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Selbstversorgung sowie auch bei der Arbeit. Gerade die Rheumapatienten, bei denen oft auch andere Gelenke wie Ellenbogen und Schulter von der Erkrankung beeinträchtigt sind, profitieren von einem beweglichen und schmerzfreien Handgelenk.

Aber auch die Fingergelenke lassen sich heutzutage bei schweren Fehlstellungen und arthritischen Veränderungen erfolgreich operativ behandeln. Neben Sehnenumlagerungen und Bandstabilisierungen gibt es hier auch kleine Kunstgelenke, die zum einen die Schmerzen nehmen, aber auch Fehlstellungen der Fingergelenke korrigieren und die Handfunktionen deutlich verbessern können.

Die Rheumachirurgie an Hand und Handgelenk stellt auch für den erfahrenen Handchirurgen eine Herausforderung dar. So wird jeder Rheumapatient besonders betrachtet, um seinem individuellen Krankheitsbild gerecht zu werden. Angepaßt an die besonders beeinträchtigenden Krankheitsbilder durch Schmerzen oder Funktionseinbußen wird das operative Vorgehen mit dem Patienten besprochen und geplant. Nach der Operation wird zudem ein spezielles Nachbehandlungskonzept erstellt. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Handtherapeuten, die mit gezielten Bewegungsübungen und Kraftaufbau sowie auch mit Spezialschienen die Handfunktion der Patienten optimieren.

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