23.05.2016

Risikominimierung bei Hüft- und Kniegelenkersatz im Endoprothetikzentrum

Behandlungsergebnisse werden konsequent überprüft und im Endoprothesenregister Deutschland erfasst


von Dr. Holger Alex
Leiter des Endoprothetikzentrums Lingen Sögel


Die Implantation künstlicher Gelenke ist eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt. In Deutschland werden jährlich über 400.000 Kunstgelenke implantiert. Dabei ist es sehr wichtig für den Patienten in einer Einrichtung behandelt zu werden, in der Qualitätssicherung und eine hohe Patientensicherheit gewährleistet sind. Neben einer vertrauensvollen Arzt- Patientenbeziehung sind aber auch viele andere Faktoren für den Erfolg einer solchen Operation verantwortlich. Aus der aktuellen wissenschaftlichen Literatur ist bekannt, dass die interdisziplinäre Organisation der Behandlung, die intensive Einbindung des Patienten in seine Behandlung einschließlich einer umfassenden Information und eine engagierte Aus- und Weiterbildung aller Berufsgruppen wesentlich sind. Ergänzend müssen besondere Anforderungen an die Struktur der Zentren erfüllt werden, um ein hohes Maß an Sicherheit für die behandelten Patienten zu erreichen. Ebenfalls ist in zahlreichen Untersuchungen auf unterschiedlichen Gebieten der Medizin nachgewiesen worden, dass ein Zusammenhang zwischen der Versorgungsqualität und der Anzahl durchgeführter Operationen besteht.

So muss der Chirurg in zertifizierten Endoprothesenzentren eine vorgegebene Zahl von Patienten mit Gelenkersatz operieren, damit der Patient von dessen fortlaufender Erfahrung profitieren kann. Einrichtungen, die diese gestellten Anforderungen erfüllen und dies auch während einer Auditierung nachweisen, können sich als Endoprothesenzentrum zertifizieren lassen. Hinzukommt eine jährliche Überprüfung sowie eine alle drei Jahre wiederkehrende Reauditierung.

In Anlehnung an mittlerweile bewährte Initiativen zur Zentrenbildung bei der Behandlung wichtiger Erkrankungen anderer medizinischer Fachbereiche („Krebszentren“, „Brustzentren“, „Traumazentren“ etc.) wurde ein Modell zur Zertifizierung eines EndoProthetikZentrums entwickelt, das sich auf die nachweisliche Durchführung von qualitätsfördernden Behandlungselementen in der Endoprothetischen Versorgung der großen Gelenke stützt. Damit wird eine der bisherigen ungeregelten Versorgungsstruktur überlegene, medizinische Qualität, Patientenorientierung und Effizienz angestrebt. Als Patientin oder Patient kann man an dem erteilten Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes bei Coxarthrose und Gonarthrose auseinandergesetzt hat und die durch die Fachgesellschaft aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Endoprothetik-Operatioen konsequent zu überprüfen, Komplikationen zu erfassen und sich am Endoprothesenregister Deutschland zu erfassen.

Die Struktur- und Prozessqualität zur Versorgung von Patienten mit Endoprothesen sind noch äußerst unterschiedlich. Mit der Initiative werden einheitliche Anforderungen an die endoprothetische Versorgung formuliert und eingefordert.

Zertifizierte Endoprothetikzentren finden Interessierte unter www.endocert.de

 

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