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Die PET/CT – eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) – ist eine Form der modernen Molekularen Bildgebung (Molecular Imaging), die die Diagnostik in der Kardiologie, Neurologie, vor allem jedoch in der Onkologie deutlich erweitert. Sie stellt das derzeit modernste bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Krebserkrankungen sowie zur effektiven Therapiesteuerung und -kontrolle dar.

Die PET detektiert Tumorgewebe aufgrund seines gesteigerten Stoffwechsels oder seines vermehrten Besatzes mit bestimmten Zelloberflächenproteinen bzw. Rezeptoren. Hierzu werden dem Patienten geringe Mengen eines radioaktiv markierten Tracers verabreicht, welche an oder in den Tumorzellen anreichern, und somit von außen detektierbar werden. Klassischerweise handelt es sich dabei um den radioaktiv markierten Traubenzucker F-18-FluorDesoxyGlukose (FDG), der vermehrt in vielen Tumorzellen anreichert. Es sind jedoch auch zunehmend radioaktiv markierte Liganden verfügbar, die sehr spezifisch Tumorgewebe adressieren. In diesem Zusammenhang sind vor allem die „PSMA-Liganden“ zu erwähnen, die sehr spezifisch in Tumorzellen des Prostatakarzinoms anreichern, und so eine frühe Tumordetektion, vor allem in der Rezidivsituation („PSA-Rezidiv“) erlauben. Auf den dreidimensionalen Bildern, die die PET-Kamera von der Tracerverteilung im Körper erstellt, ist das krankhafte Gewebe somit deutlich zu erkennen.

Entzündungsherde reichern in der Regel ähnlich wie Tumorgewebe F-18-FluorDesoxyGlukose (FDG) an. Diese Eigenschaft geht vor allem auf den erhöhten Glukosestoffwechsel von körpereigenen Entzündungszellen (insbes. Makrophagen und aktivierte Leukozyten und Lymphozyten) zurück. Somit können mit Hilfe von FDG auch unklare Entzündungsherde aufgedeckt werden. Klassische Beispiele hierfür sind Infektionen von Fremdkörpern (V.a. Endokarditiden von Kunstklappen), die Spondylodiszitis (v.a. bei Patienten mit Kontraindikationen für eine MRT) oder auch Vaskulitiden.

Die CT ist ein computergestütztes radiologisches Verfahren, das dreidimensionale Aufnahmen vom Inneren des Körpers ermöglicht. Sie liefert detailgetreue Abbildungen der Gewebestrukturen, Knochen und Organe. Durch Kombination mit der CT kann das mit der PET erkannten Tumorgewebe in der Regel sehr viel genauer und hinsichtlich ihrer Ausdehnung präziser lokalisiert werden.

Die PET/CT optimiert die Früherkennung bösartiger Tumoren sowie insbesondere die Bestimmung des genauen Krankheitsstadiums. Selbst kleine Metastasen können mit ihrer Hilfe entdeckt werden. Metaanalysen zeigen, dass sich mit der Durchführung einer PET/CT das Tumorstadium und somit auch die Therapie einer onkologischen Erkrankung in bis zu 20 - 25% der Fälle ändert.

Durch die Kombination zweier Diagnoseverfahren zu einem einzigen Ganzkörperscan erspart man die PET/CT den Patienten einen oft beschwerlichen Diagnosemarathon und im günstigsten Fall auch unnötige invasive Eingriffe. Die Strahlenbelastung und der Zeitaufwand für die Diagnostik können signifikant reduziert werden.

Zudem ist die PET/CT auch für die Strahlentherapie eine wichtige Planungshilfe. Durch die Planung der Strahlentherapie anhand der Fusionsdaten der PET/CT können die Zielvolumina noch präziser definiert werden. Die genaue Eingrenzung des Bestrahlungsfeldes ermöglicht eine individuell abgestimmte Therapie und verbessert die Heilungschancen.

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