Tumor-Diagnostik & -Therapie
Die großen Drei – Mamma-, Prostata- und kolorektales Karzinom – sind die häufigsten bösartigen Erkrankungen weltweit und gleichzeitig auch typische Tumoren des höheren Lebensalters. Für diese und alle anderen Krebserkrankungen halten sich hartnäckig die Vorurteile, dass ein alter Mensch nicht mehr von einer Tumortherapie profitiert oder vermehrt unter Nebenwirkungen leidet. Aber auch ältere und alte Patienten haben ein Recht auf eine gute Krebsbehandlung.
Ältere und alte Patienten können in vielen Fällen durchaus mit einer Standardtherapie, fast immer aber mit einer evtl. modifizierten Therapie behandelt werden. Sie erfahren durch die modernen Therapiemethoden vergleichbare Überlebens- und Remissionsraten wie jüngere Patienten und auch eine Verbesserung der Lebensqualität.
Im Übrigen gibt es erprobte Verfahren in der Geriatrie, sogenannte Assessment-Instrumente, mit deren Hilfe man die wirklichen geriatrischen Problempatienten, denen man durch eine intensive Therapie eher schaden als nutzen würde, herausfinden kann.
Auch mit der Toxizität der Therapie lässt sich gut umgehen, wenn einige Vorsichtsregeln beherzigt werden. Selbstverständlich muss die Dosierung der Medikamente an die Nierenfunktion angepasst werden, die bekanntlich im Alter nachlässt. Ein zweiter Punkt ist zu beachten: Bei Chemotherapie-Regimen, die das Knochenmark schädigen, sollten ältere Krebspatienten mit Wachstumsfaktoren behandelt werden.
Es gibt deshalb heutzutage keinen Grund mehr, älteren Patienten eine gute Krebstherapie zu verwehren.